Claudia Fliß & Claudia Igney Handbuch Rituelle Gewalt




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Claudia Fliß & Claudia Igney Handbuch Rituelle Gewalt

Beitragvon Oksas » Di 4. Jan 2011, 04:27

Hallo Zusammen
Wir möchten euch fragen, ob ihr Lust habt auf eine Buchsprechung, und zwar würden uns die 2 Bücher von Claudia Fliß und Claudia Igney interessieren, das eine ist das "Handbuch Trauma und Dissoziation" und "Handbuch Rituelle Gewalt". Wir fanden es schon sehr kompakt, viele Themen und Beschreibungen wenn auch nicht wirklich Neuigkeiten drin stehen.
Wir haben Tautropfen gefragt, ob es für sie in Ordnung ginge und für sie ist es ok, wenn wir eine Disskussion hierzu starten.
Also habt ihr Lust?
Liebe Grüsse
Oksas
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Re: Neues Buch von Claudia Fliß und Claudia Igney

Beitragvon dewdrop » Di 4. Jan 2011, 04:29

Werden es als Besprechung einfach jetzt starten. Möchten uns gern austauschen, überhaupt über so Ansätze zum Ausstieg. Leider gibt es da ja kaum Literatur auf dem Markt, außer jetzt neu das Buch von Claudia Igney und...
Liebe Grüße zu euch liebe Oksas
Tautropfen, völlig traurig wegen dem zerstörten Portal


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Re: Neues Handbuch von Claudia Fliß u. Claudia Igney

Beitragvon Sina » Fr 7. Jan 2011, 11:48

Hallo,

hatte mir das Buch besorgt, da ich gehofft hatte darin etwas zu finden, was mir Tipps und Tricks aufzeigt um besser klar zu kommen.
Nun, die einzige neue Erkenntnis war, dass es helfen kann, wenn man in einem Programm drin steckt, konkret mit der Vergangenheit konfrontiert zu werden. Hm, also für Zuhause ist das nur eine begrenzt hilfreiche Info für meinen Partner, für eine ambulante Psychotherapie ist das meiner Meinung nach nen gewagter Hinweis - auch wenn so angeblich bei Programmen therapeutisch interveniert wird - habe anderes, ebenso effektives kennengelernt...
Ansonsten gibt es Einzelstellen im Buch, wo ich das Gefühl habe, es geht um die Darstellung der Therapeuten als besonders qualifiziert und weniger um die Betroffenen und konkrete Hilfe.
Gut finde ich, dass dort viele verschiedene Autoren zu Wort kommen.
Wirklich geholfen hat mir dieses Buch nicht. Schade. Hätte gerne was mit weniger krass beschriebenen Passagen, welches Leid rituell traumatisierten Menschen zustößt und mit mehr Anleitung zum Umgang mit Innenkindern, zur Innenkommunikation, Tipps und Tricks für den Alltag und zum Heile werden.
Sina
 

Re: Neues Handbuch von Claudia Fliß u. Claudia Igney

Beitragvon dewdrop » Fr 7. Jan 2011, 17:40

Liebe Sina und Alle,
schön dass du was geschrieben hast :)
Also wie Oksas auch schon schrieben, wirklich etwas Neues stand da leider nicht drin, also im Handbuch "Rituelle Gewalt"
Wir haben es nun auch hier.
Das einzige was wirklich deutlich immer wieder thematisiert wurde, ist der Umstand, dass eine Begleitung nicht halbherzig sein sollte und gut überlegt. Denn ein Therapieabbruch ist schlimmer für die Aussteigerwillige zu ertragen, als von vornherein ein "Nein" zur weiteren Begleitung. "wie wahr, wie wahr " Dass es nicht nur einer alleine leisten kann solche Hilfemaßnahmen. :last
Das wurde auch hier im Portal vor einigen Jahren in unserem Spezialtread ganz deutlich und ist ja auch irgendwo logisch und keine neue Erkenntnis.
Wir persönlich hätten uns auch mehr gewünscht, etwas an die Hand zu bekommen, wie es denn gehen könnte und nicht immer nur lesen, dass es so aussichtslos alles ist. Auch empfanden wir, wurde der Bereich von Programmierung sehr spärlich behandelt, wo wir uns mehr Tipps gewünscht hätten, was man konkret tun kann.
Das Buch richtet sich wohl auch insgesamt mehr an Professionelle und Institutionen. Der Wunsch nach Interdisziplinärer Kooperation wird immer wieder sehr deutlich betont. Es sind kaum bis wenig Hilfen und Tipps für Jemand wie uns zu finden.
Gut fanden wir, wie beschrieben wurde, wie skrupellos Täter vorgehen und Aussteigerinnen und deren Helfer untergraben und Therapieabbrüche provozieren. Auch das selbst bei allen Vorkehrungen, Wollen und Compliance der Aussteigerin selbst ein Ausstieg durch die Täter extrem schwer gemacht werden kann und am Ende nicht glückt. Und nicht immer nur die bösen Hinteren sogenannten Täterloyalen Schuld an missglückten Ausstiegen sind. Auch wurde deutlich aufgezeigt, dass es absolut noch kaum qualifizierte Einrichtungen und staatliche Unterstützungsmöglichkeiten gibt und oft Therapeuten vieles in ihrer privaten Zeit machen müssen, was sie kaum entlohnt bekommen und oft dadurch ausbrennen und irgendwann aufgeben. Ja soweit erstmal dazu.
:winke Tautropfen



Info für meinen Partner, für eine ambulante Psychotherapie ist das meiner Meinung nach nen gewagter Hinweis - auch wenn so angeblich bei Programmen therapeutisch interveniert wird - habe anderes, ebenso effektives kennengelernt...


Was hast du denn kennengelernt? Würde uns sehr interessieren. Finden es auch gewagt, weil es absolut nach hinten losgehen kann, da mal so nach Impuls rumzubohren und zu versuchen. Ohne wirklich genau zu wissen, was wie installiert wurde, wofür und welche Folgeauslöser losgetreten werden. Zudem gewisse Hersteller sich nicht gerade ins Handwerk fuschen lassen und sofort Gegenmaßnahmen einleiten, wenn Helferin anfängt an Installationen zu gehen, die für Tätergruppe von Bedeutung.
Uns hat solcherlei Wissensübermittlung die Therapie zerschossen, auf ewig.
Anmerkung meinerseits
Bis denn
Anonym


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Re: Neues Handbuch von Claudia Fliß u. Claudia Igney

Beitragvon dewdrop » Fr 7. Jan 2011, 23:04

Aktuell geschickt bekommen zum Buch von Claudia Igney und ... Vielleicht von Interesse. Tun es auch noch in die offene Rubrik, da ja die andere geschützt ist.

Quelle: http://www.psychologie-aktuell.com/news/aktuelle-news-psychologie/news-lesen/article/2011/01/07/1294385360-rituelle-gewalt-sadismus-der-taeter-leiden-der-opfer-und-desinteresse-der-gesellschaft.html

07-01-11
Rituelle Gewalt: Sadismus der Täter, Leiden der Opfer und Desinteresse der Gesellschaft


Rituelle Gewalt: Verbrechen in "Sekten", "Satans-Gruppen" und anderen pseudoreligiösen Untergrundstrukturen lassen sich nur in seltensten Ausnahmefällen gerichtsfest nachweisen. Doch in den einschlägigen Beratungsstellen und therapeutischen Einrichtungen für Traumapatienten berichten Tausende Opfer über ihre Leiden und deren lebenslange Folgen. Claudia Fliss und Claudia Igney, als Therapeutinnen in Bremen engagiert, haben in einem Sachbuch das bislang bruchstückhafte Wissen zur Rituellen Gewalt zusammengestellt.

Die Studienergebnisse des US-amerikanischen Spezialisten David Finkelhor ergaben:

"Täter ritueller Gewalt agieren normalerweise in einem Gruppen-Setting. Die meisten Opfer berichten, von unterschiedlichen Tätern misshandelt worden zu sein, häufig in Verbindung mit anderen Opfern. Frauen werden als Misshandler ebenso häufig berichtet wie Männer.

Es ist wichtig, zu betonen, dass die Täter nicht in die üblicherweise vorherrschenden Konzepte über Motivation und Profil von Pädophilen passen. Rituelle Misshandler sind generell weitaus sadistischer und grausamer. Opfer berichten schmerzhafte und Furcht erregende sexuelle Handlungen und erniedrigende Praktiken - beispielsweise mit Urin und Kot. Die Täter scheinen durch ein Verlangen motiviert zu sein, zu beobachten, wie ihr Opfer das Gefühl für den eigenen freien Willen verliert, sich mit dem Destruktiven identifiziert und sich dem Willen der Gruppierung unterwirft.

Es gibt Belege dafür, dass viele dieser Täter in Gruppierungen mit einem festen Glaubenssystem oder Kult und hoch systematisierten Praktiken der Misshandlung aufgewachsen sind, die innerhalb der Familien von einer Generation auf die folgenden weitergegeben wurden. Daher sind viele Täter tatsächlich sowohl Opfer als auch Täter innerhalb eines Familiensystems..."

Häufig werden Opferberichte zur rituellen Gewalt wegen ihrer exzessiven Absurdität angezweifelt. Dieser weit verbreiteten Skepsis hält Thorsten Becker in seinem Buchbeitrag einen Satz von Sherlock Holmes entgegen: "Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das, was übrig bleibt, die Wahrheit - wie unwahrscheinlich sie auch ist."

Claudia Igney muss feststellen: "Von einer ernsthaften Realisation der Existenz Ritueller Gewalt ist unsere Gesellschaft noch weit entfernt. Auf der politischen Ebene und in den meisten professionellen Arbeitszusammenhängen findet keine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema statt ... Professionelle HelferInnen erleben die emotionale, seelische, körperliche Wahrheit ihrer von Ritueller Gewalt betroffenen KlientInnen, können aber höchstens in der Supervision oder mit sehr vertrauten Menschen darüber reden."

Claudia Igney reflektiert den höchst zerbrechlichen sozialen Rückhalt einer Traumatherapie für AussteigerInnen. "Im optimalen Fall gibt es am Ende der Behandlung keine Trigger und Flashbacks mehr. Die erlebte Gewalt ist Vergangenheit und Erinnerung.

Dennoch bleibt:

* Die Gewalt geht weiter im Kult, in der Herkunftsfamilie, oft auch an Kindern und Verwandten, die noch im Kult sind und als Druckmittel gegen AussteigerInnen verwendet werden.
* Mord verjährt nicht! Es bleibt die innere Auseinandersetzung um die Frage: Kann und soll ich doch noch Anzeige erstatten?
* Fast immer gibt es kompromittierende Bilder, die weiterhin in Umlauf sind - etwa als online-Kinderpornos.
* Es gibt meist auch Bilder oder Filme, auf denen die Aussteigerin Gewalt gegen andere - also reale Straftaten - ausübt. Dass dies unter Zwang bzw. infolge der Konditionierung geschieht, sieht ein außenstehender Betrachter nicht oder zumindest nicht ohne spezifisches Fachwissen. Diese Dokumente dienen der Erpressung zum Schweigen ..."
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Re: Neues Handbuch von Claudia Fliß u. Claudia Igney

Beitragvon Sina » So 9. Jan 2011, 07:16

Hallo,

also im Grunde genommen müsste man selbst nen Buch schreiben und Wissen zusammentragen. Ähnlich wie das Buch "trotz allem". Dieses Buch habe ich Ewigkeiten mit mir rumgetragen und sämtliche Tipps ausprobiert, die darin standen.
Ähnlich wichtig finde ich: Für mich ist es irre schwer zu spielen und für meine Innenkinder zu sorgen. Viele Innenkinder sind zu verstört und ängstlich, um zu spielen. Viele wissen auch gar nicht wie das geht. Da wäre gut zu schauen, dass man z.B. Anleitung für Betroffene und Helfer gibt und erklärt, warum Spielen so wichtig ist, wie es wirkt und wie man ins Spielen kommt.
Wichtig fände ich auch das Thema "verstecken". Ich baue viele Höhlen, verstecke mich in Schränken und in jeder Ritze, die sich bietet. Das finden viele Menschen sehr komisch. Ein wenig mehr Verständnis oder was meine eine Therapeutin neulich sagte: Eine Idee als Helfer den Betroffenen nicht aus seinem Versteck zu zerren, sondern sich davor zu setzen, zu beruhigen, ggf. etwas vorzulesen, denjenigen wärmende Decken geben usw. - solange bis der Betroffene wieder klar kommt.
Ein anderes Thema wäre da die Begleitung von Arztbesuchen und Krankenhausbehandlungen oder das Thema Körperwahrnehmung und Körpererinnerungen - was tun, wenn alles weh tut - wie kann man eigene Körpersymptome richtig einordnen ohne in Panik zu geraten?
Dann wäre ein Thema spannend: Wie damit umgehen, wenn sich die "Zeit" vom Erleben auflöst und Vergangenheit und Gegenwart plötzlich ineinander zerfließen? Wie sollen Außenstehende damit umgehen, wenn man plötzlich nicht mehr ansprechbar ist?

Trickse, die mir geholfen haben sind z.B. Perlen in den Schuhen gegen Dissoziation oder spezielle Körpereinreibungen mit Lavendelöl, Behandlung vom Ostheopaten, sich verstecken dürfen uvm.

Also wie gesagt, das neue Buch ist nicht gut - zum Thema Programmierungen fehlt mir vor allem die Frage: Woran genau erkennt man selbst und woran Außenstehende ein Programm, wenn man das noch nicht gelernt hat zu erkennen und wie ferngesteuert durch die Gegend läuft und was tut man, wenn man dadurch genau so reagiert, wie früher in Traumasituation, ohne, dass Außenstehende die akute Not erkennen.

Vg Anja
Sina
 

Re: Neues Handbuch von Claudia Fliß u. Claudia Igney

Beitragvon dewdrop » So 9. Jan 2011, 16:42

Liebe Anja,
ja das sind alles Fragen, die wir uns in Ansätzen auch gestellt haben und als es uns noch etwas besser ging (als wir unsere Therapie noch hatten) haben wir auch immer gesagt, man müsste das alles sammeln und dann als Buch herausbringen. Wier hatten damals dazu schon vielfältige Ideen. Es wären alles so Fragen wie in unserer Spezialrubrik stehen. Wir hatten Damals auch viel mit Jamies und auch Oksas darüber geredet, weil wir merkten, viele ticken ähnlich wie wir und im therapeutischen Setting traten immer wieder ähnliche Probleme auf. Zum Beispiel was tun, wenn sich durch Programme Handlungsunfähigkeiten entwickeln? Oder was tun, wenn es soviel Druck gibt eine Therapie abzubrechen, Hilfen nicht anzunehmen? Was tun, wenn immer wieder an der Therapeutin gezweifelt wird und alles hinterfragt werden muss? Was tun, wenn der "Täterloyaleansatz" nicht passt, weil die Personen so programmiert sind aus Angst zu handeln und nicht aus "Wollen"? Da haben wir nichts zu gefunden bisher und hatten angefangen mit unserer damaligen Therapeutin, die klar die Unterschiede sah, aber auch keine konkreten Wege wusste. Als wir begannen ihr mehr und mehr zu verraten, war es dann vorbei mit Therapie.
Habt ihr Lust mit uns und den anderen hier mehr darüber zu schreiben? Vielleicht können wir ja zusammen Lösungen finden oder Ideen entwickeln. Wer sollte Lösungen haben, als wir alle selbst? Wir sind doch die, welche es immer erleben und fühlen. Ein Therapeut sieht ja nur, was Außen sichtbar wird. Und das ist bei uns nicht soviel, außer dass manche verkrampft in der Ecke hocken oder sich komplett isolieren oder alles anzweifeln aus Angst. Vielleicht bräuchte es einfach ein konzeptübergreifendes Modell und wahrscheinlich sind manche Dinge wirklich erst zu erforschen, keine Ahnung.
Also Lust miteinander sich über eure Fragen auszutauschen?
Liebe Grüße zu euch
von uns Tautropfen


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Re: Neues Handbuch von Claudia Fliß u. Claudia Igney

Beitragvon Sina » So 9. Jan 2011, 17:28

Hallo Tautropfen,

wie wäre es, wenn Ihr in diesem Forum eine Extra-Rubrik aufmacht. Wir könnten gemeinsam als einzelne Unterrubriken Themen für ein Buch sammeln und jeder schreibt zu jedem Thema halt rein, was er weiß und ihm einfällt - am Besten in Stichworten.
Dann braucht all das am Ende nur noch einer zusammenzufassen. Verdienen tut man mit so einem Buch nicht wirklich was - ich habe schon etwas in einem Buch mitveröffentlicht, ich weiß das. ABER, ich hätte Ideen, wie man es zumindest so finanzieren könnte, dass uns keine Kosten entstehen... Und der ideelle Wert wäre halt unermeßlich.
Hinzu kommt: Ich habe von sehr vielen Seiten schon gehört, dass das mit "dem Gerede über Sekten und r*tuellen M*ssbrauch" ja eh bloß "Aufmerksamkeitshascherei" sein soll... versteht Ihr? Bisher geht es ganz vielen Helfern und Autoren und anderen gar nicht ums Helfen. Jeder will sich positionieren, am Markt behaupten oder seine Professionalität unter Beweis stellen.
Am Schlimmsten finde ich noch, was ich in der Klinik in Hamburg erlebt habe, wo die Therapeutin mir sagte, dass ich nicht mehr die gleiche Hilfe bekommen würde wie während meiner beiden letzten Aufenthalte (die sehr gut und effektiv für mich waren), weil sie ihr Konzept geändert haben und nun der Meinung sind, dass Innenkinder besser von erwachsenen Innenpersonen betreut werden, als von außenstehenden Ärzten und Pflegern. Spielen mit dem Pflegepersonal sei auch nicht mehr erwünscht - weil Frau Huber für sich entdeckt haben soll, dass sich Menschen mit DIS dabei nicht so gut entwickeln... Es geht nicht mehr um individuelle Hilfe, sondern um Mainstreem - als ob es "die eine und perfekte" Therapie für Menschen mit DIS gäbe... Das ist doch alles Beschiß.

Ich bin bloß auf der Suche nach nem echten Selbsthilfebuch. Am Besten mit Seiten und Vordrucken am Ende des Buches (am Besten noch perforiert zum Heraustrennen oder zum Abkopieren), wo vorgefertigte Patientenverfügungen drin sind, wo Vordrucke für Ärzte drin sind, wie sie mit einem umzugehen haben im Notfall und Vordrucke zum Beantragen der wichtigsten Hilfeleistungen...
Ich brauche was für die Tasche, wo ich immer zwischendrin schnell Hilfe finde - was, wo auch mein Partner oder meine Betreuerin Ideen bekommt, was helfen kann oder in mir vorgehen könnte, wenn nichts mehr klappt...

Vg Anja
Sina
 

Re: Neues Handbuch von Claudia Fliß u. Claudia Igney

Beitragvon dewdrop » So 9. Jan 2011, 18:05

Liebe Anja,
da habt ihr Recht mit dem Hinweis, dass es oft garnicht um die Betroffenen geht, sondern sich auf dem Markt behaupten, leider.
Gleichzeitig haben wir aber auch erlebt, dass Therapeuten im Alleingang bis zur völligen Erschöpfung sich zur Verfügung stellen und so gern etwas ändern würden.
Also wir denken, wir sollten nicht direkt eine Rubrik Buch machen, sondern uns erstmal so die einzelnen Fragen vornehmen und ins Gespräch kommen. So entwickeln sich von alleine Inhalte eines Buches. Unsere Spezialrubrik ist ja schon in sämtliche Themen unterteilt.
Ihr könnt aber alles sehen oder? Was haltet ihr davon? Also zusammentragen in Form von Mindmapping, was das Buch beinhalten sollte. welche Fragen haben wir? Wo wünsche ich mir Hilfestellungen und Tipps? was müssen Therapeuten noch besser verstehen, wo fehlt es an Erklärungen und Beispielen?
Viele Erklärungen halten wir für sehr wage und wenig detailliert, leider.
Aber so ein Selbsthilfebuch, wie ihr mit "Trotz Allem" meint, gibt es auf amerikanisch und haben es hier. Wollten es damals übersetzen, aber dann brachen wir so ein, dass nichts mehr ging.

Das Buch heißt "Safe Passage to healing" von Christina Okzana...

Das beste Buch mit Vater unser in der Hölle... finden wir.

Zum Thema Programmierung haben wir schon vieles zusammengetragen, auch die Unterschiede. Wir halten es für wichtig dass es noch andere therapeutische Ansätze gibt, wie von Huber oder Reddemann. Claudia Fliss Ansatz ist eher ein Mischmasch aus allem, was wir persönlich sehr hilfreich fanden.

Besonders wichtig finden wir, wie die einzelnen Systemstrukturen sein können und dass es nicht nur diese "Täterloyale..." Form gibt und ein System aus vielen Ebenen bestehen kann und hochfunktional rüberkommen kann und in Wirklichkeit emotional auf dem Stand eines Kleinkindes ist.
Weiterhin würde uns interessieren, an welchen Punkten die therapeutischen Hilfen wegbrechen? Denn, wenn man das herauseruiert, kann man auch Strategien dagegen entwickeln und sich vor solchen Handlungen schützen. Oh uns fällt soviel ein dazu.

Bis hier erstmal

Liebe Grüße zu euch,
neugierige Tautropfen


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Re: Claudia Fliß & Claudia Igney Handbuch Rituelle Gewalt

Beitragvon dewdrop » Di 11. Jan 2011, 16:13

Ist es okay, wenn wir die Beitrage zur Buchbeschaffung und Erzählung darüber verschieben, da es hier ja um einen Austausch der beiden Bücher von Caudia Fliß und Claudia Igney geht. Das finden wir, würde dann unter gehen.
Liebe Grüße
von uns Tautropfen


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