So haben nun das Thema geteilt, da es sonst untergeht. Lieben Gruß und Lust noch weiter mit uns über die Bücher von C.Fliß und C.Igney zu schreiben? Tautropfen
Das ist genau auch grad unser Hauptthema in der Thera und der Beweggrund, weswegen wir in diesem Forum gelandet sind. Auch wir wissen viel über das "Wie" und "Warum" und es gibt welche, die sehr darunter leiden.
Wir haben die Bücher immer noch nicht gelesen - nur ein paar Kapitel aus dem neuen Buch, weil wir einige der Schreiberinnen persönlich kennen. Insgesamt sind wir eher von der Umsetzung der Thematik etwas ent-täuscht. Von der Art, wie Claudia F. ihre Fortbildung so gestaltet, waren wir auch dezent enttäuscht; größtenteils hat sie aus ihren Büchern zitiert, eine Power-Point-Präsentation an die Wand geworfen aber wenig Praxisbezug und kein Script. Wir durften daran nicht teilnehmen, haben die Infos nur second-hand von unserer Thera. Anders haben wir Claudia I. erlebt. Persönlich. Fokussiert. Interessiert. Aber das sind ganz subjektive Eindrücke unsererseits uns haben eigentlich nix mit dem Thema hier zu tun.
In einem sind sich jedenfalls die (kompetenten!) Fachleuts einig: Wirklich neues lernen können sie nur von jenen Menschen, die die andere Seite des Seins kennen gelernt haben. Und ich staune immer wieder, wie viele selber rG überlebt haben und/oder integrierte Multis sind. Das, was uns ein bisschen traurig stimmt, ist, dass sie in der Öffentlichkeit nicht dazu stehen. Klar, können wir das nachvollziehen - aber es hat uns so viel Mut gemacht, als wir die wirklichen Gründe von einigen Menschen gehört haben, weshalb sie sich in der Thematik so gut auskennen.
Mir ist grad nicht klar, ob es in diesem thread um eine Diskussion/Buchbesprechung gehen soll oder ob eigene Erfahrungen zusammengetragen werden sollen. :rollendesauge
Ihr könnt hier au jeden Fall über das Buch und über Erfahrungen schreiben, weil das eine beinhaltet das Andere. Danke für euren Text. Claudia I, kennen wir nur vom hören sagen. Die Fortbildungen, Seminare von Frau F. haben wir nie besucht. Wir merken diese ganzen Ansätze passen so nicht auf uns, gerade auch dieser Täterloyale Ausstiegsansatz. Den kannst du bei uns knicken, weil wir anders strukturiert sind. Wir mögen gern hier weiter schreiben. Uns fehlt einfach irgend ein Ansatz in dem Buch. Das es Hilfe braucht von Außen ist für uns logisch und darauf richtet sich unserer Meinung nach der gesamte Inhalt, wobei der Inhalt vor August noch anders war, einiges dazu gekommen ist, siehe Vielfalt.
Liebe Sternenfunkeln, also wir haben das so genannt und meinen damit den Ansatz, wo immer davon ausgegangen wird, dass täterloyale Anteile im System dafür verantwortlich sind, dass Täterkontakt noch besteht. Außerdem wird bei diesem Ansatz davon ausgegangen, dass man diese täterloyalen Persönlichkeitsanteile für die Therapie gewinnen soll und so ein Ausstieg und vorankommen der Therapie möglich ist. Diese Anteile sind nicht nur destruktiv, sondern ganz klar für die Ideologie der Gruppe-des Kultes und sie verteidigen diese, notfalls gegen das eigene System. Hoffen wir konnten das ein wenig erklären.
Durch unsere Struktur haben wir bemerkt, dass dieser Ansatz bei uns so nicht passend ist. Wir haben zwar einige destruktive Anteile und Anteile, die andere auch schon im Innen gestraft haben, weil sie Angst vor der Bestrafung der Täter haben. Aber es gibt bei uns keine Personen, die wirklich für den Kult sind und deren Ideologien. Es gibt keinen Anteil der die Täter gut findet und sich ihnen zugehörig fühlt. Wir haben erlebt, immer wenn wir das einer Therapeutin erzählten, wurde uns vermitteln, wir würden diese Anteile nur nicht merken. Das ist aber völliger Quatsch und diese Anteile waren nie so da und auch jetzt nicht, wo wir keine Therapie haben. Wir sind anders strukturiert weil wir auf "Angst" und nicht auf "Hass" programmiert wurden -sagt euch vielleicht was Federn- und Satanismus und Kult nur eine Nebenerscheinung bei allen Dingen war. Darum müssen wir andere Wege finden, sicher zu werden und einen ganz neuen Ansatz entwickeln, um weiter zu kommen. Bei uns sind es oft die Kinder, die aus Gehorsam und Angst vor den Tätern dann dahin gehen, oder sich einfangen lassen. Sobald aber klar wurde, dass es vielleicht eine sichere Wohnmöglichkeit gibt für eine Zeit, waren selbst diese Kinder bereit zu schweigen und sich zu wehren. Ja und da fragen wir uns nun, wo kann man dann ansetzen, wenn es solche loyalen erwachsenen Anteile nicht gibt? Wie ist dann eine verbesserte Kommunikation und Aufweichung von Dissoziationen möglich? Welche Ansätze sind bei der Konditionierung auf Angst hilfreich und welche eher schädlich? Wir haben dazu mit unserer ehemaligen Therapeutin immer wieder geschrieben und hatten den Eindruck sie kommt langsam hinter unsere Struktur. Leider zerbrach dann die Therapie und wir sind immer noch nicht schlauer.
Vielen Dank für die Erklärung, nun leuchtet es ein Ich halte diesen Ansatz für einen denkbaren, aber sicher nicht für die Einzigen. Da sollte es definitiv mehr Flexibilität und "dahinter gucken" geben. Nicht jeder Betroffene ist identisch und nicht jeder Multiple gleich strukturiert..
Liebe Sternenfunkeln, ja genau das denken wir auch. Nur weil es viele Systeme gibt, auf die dieser Ansatz gut passt, sind doch auch einige da, wo es nicht stimmig ist. Unsere letzte Therapeutin hat viel versucht und sich echt bemüht dahinterzuschauen. Wir haben zusammen versucht unsere Programmstruktur und die Gründe, wie auch die Verknüpfungen damit zu eruieren. Zu der Zeit merkten wir, trotz aller körperlicher Angeschlagenheit und Außenbedrohung, diese Therapeutin steigt langsam dahinter und versteht immer mehr warum so und nicht anders. Und am wichtigsten war für uns, dass sie überhaupt erst einmal bereit war an uns zu lernen. Ja dann wars ja weg, leider. Also an Alle: Hättet ihr Lust zu schauen, wie es ohne den täterloyalen Ansatz gehen kann? Was man in der einen Struktur hat, ist in der anderen ja völlig anders aufgebaut. Wenn ihr mögt, würden wir dazu eine neuen Thread aufmachen, da es ja hier um die Buchbesprechung geht :grins
Tautropfen&Glassteine hat geschrieben:Also an Alle: Hättet ihr Lust zu schauen, wie es ohne den täterloyalen Ansatz gehen kann? Was man in der einen Struktur hat, ist in der anderen ja völlig anders aufgebaut. Wenn ihr mögt, würden wir dazu eine neuen Thread aufmachen, da es ja hier um die Buchbesprechung geht :grins