Habe in der Onleihe ein sehr interessantes und hilfreiches Buch entdeckt, nicht nur für Therapeuten, sondern auch für Klienten.
Was Therapeuten falsch machen - 50 Wege, Ihre Klienten zu vergraulen
von Bernhard Schwartz, John V. Flowers
Psychotherapie ist hilfreich. In den meisten Fällen. Allerdings geht es manchen Patienten nach einer Therapie sogar schlechter. Noch viel mehr erscheinen erst gar nicht mehr zur zweiten Therapiestunde. Gut erforschte Strategien helfen, die Abbrecherraten stark zu reduzieren, ganz alltägliche Probleme zu meistern und bessere Therapieergebnisse zu erreichen. U. a. zeigt das Buch, • wie man die Beziehung zwischen Therapeut und Klient ruiniert, • wie man falsche Grenzen zwischen Therapeut und Klient setzt, • wie man eine Therapie nicht beenden sollte, • wie der Therapeut sich am einfachsten ein Burnout holt, • wie man schlechte Verhaltensweisen des Klienten noch verstärkt, • wie man Klienten dazu bringt, dass sie ihre Medikamente nicht einnehmen, • welche Fehler man bei der Arbeit mit Kindern begehen kann. - Seriös und gleichzeitig humorvoll - Praxisnah: unmittelbar für das eigene Therapieren umsetzbar - Als schnelles Nachschlagewerk nutzbar
Was Therapeuten falsch machen
Habe ihr einiges wieder entdeckt, was hätte anders bzw. besser oder gar nicht hätte laufen sollen. Stellenweise kommt dem einen oder anderen sicher etwas bekannt vor, wie z. B. wir zitieren aus einem Bereich:
Fehler Nr. 30
Sie setzen keine Grenzen für Kontakte außerhalb der Sitzungen
... Eine angehende Therapeutin schilderte, scheinbar mit einem gewissen Stolz, die starke Bindung, die sie zu einer Klientin entwickelt hatte."Sie mailt mir mindestens einmal am Tag, um meinen Rat einzuholen, un dhat mir mehrere Dankeschreiben geschickt, weil ich imm für sie da bin..." Leider zeigte eine nähere Untersuchung der therapeutischen Beziehung, dass die Therapeutin die Abhängigkeitsbedürfnisse dieser Patientin im Grunde verschlimmerte, weil sie ihr Ratschlägein Angelegenheiten gab, die die Klientin eigenständig durch denken und entscheiden musste. ----Dieser leichte Zugang zum Therapeuten kann eine Abhängkigkeit des Klienten eindeutig fördern und ihn daran hindern, sich auf den Prozess der selbständigen Entscheidungsfindung einzulassen. Es liegt auf der Hand, dass das Ziel des Therapeuten sein muss, den Klienten beizubringen, wie sie ihre Bedürfnisse selbst erfüllen können. ....
Den Fehler vermeiden
1. Achten Sie darauf, ob der Kontaktwunsch, eines Klienten nur dem Zweck dienst, seine Angst zu verringern, vor allem hinsichtlich einer ENtscheidung, die er treffen muss, oder hinsichtlich eines Hanelns, das er in Erwägung zieht.
2. Ziehen Sie klare Grenzen, was Kontakte außerhalb der Sitzungen betrifft ....
3. Um einen Puffer zwischen Ihrem persönlichen und beruflichen Leben einzubauen, sollten Sie einem Klienten niemals Ihre private Festnetz- oder Hanynummer geben, ganz gleich, für wie wichtig Sei eine Angelegenheit halten.
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