Gruppentherapie, Täterbindung und soziale Neurobiologie 11-13.06.15




Gruppentherapie, Täterbindung und soziale Neurobiologie 11-13.06.15

Beitragvon dewdrop » Mo 9. Mär 2015, 20:02

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Exposé

So wie in den Symposien der Vorjahre „Täterintrojekte“ (2011) und „Verleumdung und Verrat“ (2013) widmet sich dieses Symposium wieder einer speziellen Thematik im Bereich der dissoziativen Traumafolgestörungen nach zwischenmenschlichen Traumatisierungen:

Gruppentherapie, Täterbindung und soziale Neurobiologie

Täterbindungen begegnen uns im Praxisalltag auf zunächst subtile Weise: KlientInnen fühlen sich Personen zu Treue und Folgsamkeit verpflichtet, von denen sie mit körperlicher, emotionaler und sexueller Gewalt gedemütigt wurden. Andere KlientInnen haben mit Eltern Mitleid, die sie zu devoten Zugeständnissen nötigen oder sie hinter ihrem Rücken schlecht machen. Viele KlientInnen haben riesige Angst ihre Partnerbeziehungen abzubrechen, obwohl sie chronisch betrogen und vernachlässigt werden. Ebenso gibt es Kinder, die zu ihren alkohol- und drogenabhängigen Eltern wollen, obwohl sie dort auf ungeheizte Wohnungen, Schmutz und Hunger treffen. Warum ist das so?
Nach welchen psychodynamischen und hirnphysiologischen Gesetzmäßigkeiten entstehen solche Teufelskreise destruktiver Abhängigkeit? Und wie können diese traumatisch chronifizierten Zirkel durchbrochen werden? Kann es helfen, neue therapeutische Konzepte zu entwickeln, in denen die gruppentherapeutische Arbeit im Mittelpunkt steht, als eine Art langfristige, verbindliche Ersatzfamilie? Und wenn es möglich ist alternative Bindungssysteme aufzubauen, wie müssten diese gestrickt sein, damit KlientInnen weder von ihren ängstlichen Täterübertragungen blockiert werden, noch die Beziehungsangebote durch ihre ausagierenden Täterintrojekte zerstören?
Diese Fragen haben Wissenschaftler und Praktiker aus den unterschiedlichsten Fachbereichen auf den Plan gerufen, um ihre Ideen, Erfahrungen und Ansätze auf diesem traumatherapeutischen Symposium zu präsentieren und zur Diskussion zu stellen. Schon die Vorbereitung hat gezeigt, dass es zu diesem Thema mehr zu forschen, zu vertiefen und neu zu begreifen gibt, als selbst wir geahnt hatten.
Neueste Theorien der Hirnphysiologie sollen zum Verständnis von introjizierten Traumastrukturen und sozialen Heilungschancen beitragen und interessante Ansatzpunkte für Trauma- und Gruppenpsychotherapeuten liefern. Die Experten im neurowissenschaftlichen Bereich, von denen sich gleich zwei wichtige Vertreter zum Symposium einfinden, zeigen uns, dass soziale Beziehungen notwendig für die physische Regulation und Stressbewältigung sind, und dass frühe Schäden erst mithilfe neuer sicherer sozialer Bindungen geheilt werden können. Wie dynamisch und strukturiert kann oder muss dann eine Psychotherapie angelegt werden? Ist eine kombinierte Einzel- und Gruppentherapie auch im tiefenpsychologischen Bereich als neuer Standard denkbar? Neueste Forschungsergebnisse aber auch praktische Fallanalysen sollen für die Bearbeitung dieser Fragestellung herangezogen und diskutiert werden.

Diese brandktuellen Themen werden auf dem Leipziger Symposium des Trauma-Institut-Leipzig von Fachvertretern aus den USA, Dänemark, England, Österreich und Deutschland erstmals gemeinsam untersucht.

Wir freuen uns auf ein spannendes Symposium von hoher fachlicher Relevanz und den regen kollegialen Austausch mit Ihnen!
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von Anzeige » Mo 9. Mär 2015, 20:02

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