Wir-sind-Viele- Eine Plattform für Menschen

[Kiki86]

Ich habe länger nach dem passenden Unterforum gesucht (bitte ggf. verschieben, danke!)
Am Freitag habe ich ein Anschreiben bekommen und möchte das hier mal weiterreichen.

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Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Zentrum für psychosoziale Medizin
Studienleitung: Prof. Dr. phil. Hertha Richter-Appelt
Martinistrasse 52 20246 Hamburg
Telefon (040) 7410-54371 hrichter@uke.de

Frauen, die „Viele” waren, für qualitative Studie gesucht, zum Thema:
Prozesse der Integration von Frauen mit „Dissoziativer Identitätsstörung“

Für die oben genannte Studie wende ich mich an eine spezifische Gruppe von Frauen, die Gewalt erlebt haben:
Ich suche Frauen, welche die klinische Diagnose einer „Dissoziativen Identitätsstörung“ hatten und mit Hilfe traumaspezifischer Psychotherapie eine weitgehende Integration der verschiedenen Innenpersonen für sich erreicht haben. Zudem sollten Sie bereit sein, mit mir ein Stück weit über Ihre Erfahrungen, Einschätzungen und Ressourcen auf Ihrem Weg zu mehr innerer Kooperation, Co-bewusstheit und Integration zu sprechen.
Ich verstehe Sie in dem einmalig stattfindenden Gespräch als Expertin. Die Inhalte und den Verlauf des Gesprächs können Sie selbst maßgeblich mitbestimmen. Es ist jederzeit möglich Fragen nicht zu beantworten oder auch das Gespräch vorzeitig zu beenden.
Details der traumatischen Erfahrungen werden für die Studie nicht erfragt.
Die Gespräche und deren Auswertung werden die Grundlage meiner Diplomarbeit im Fachbereich Psychologie an der Uni Hamburg bilden. Ziel dieser Arbeit ist es, einen Beitrag zu leisten für ein umfassenderes Verständnis des Phänomens der Integration bei Dissoziativer Identitätsstruktur* und des Erlebens der Betroffenen.
Die gewonnen Erkenntnisse sollen in diesem Sinne mithelfen, die therapeutische Begleitung von Frauen mit Dissoziativer Identitätsstruktur* weiter zu verbessern.
Ein Gespräch soll ca. 1 Stunde dauern, es wird auf Tonträger aufgezeichnet und nach der üblichen Verschriftlichung wieder komplett gelöscht werden. Alle persönlichen Angaben werden anonymisiert, sie unterstehen den Datenschutzbestimmungen und der absoluten Schweigepflicht. Diese gilt natürlich auch gegenüber Ihrer PsychotherapeutIn / BeraterIn / ÄrztIn etc., falls die Vermittlung des Anschreibens eventuell über diese erfolgt ist.
Die Gespräche finden nach Möglichkeit an meinem Arbeitsplatz, einer Ergotherapiepraxis in Hamburg statt. Bei entsprechenden Anfragen sind auch Gespräche in anderen Städten möglich.
Bei Bedarf ist in den Tagen nach dem erfolgten Gespräch ein einmaliges Telefonat mit mir zur Nachbereitung möglich.
Zudem bitte ich Sie im Falle einer Teilnahme dafür zu sorgen, dass eine solche Nachbesprechung bei Bedarf auch mit Ihrer PsychotherapeutIn oder einem anderen Menschen Ihres Vertrauens erfolgen kann.
Über Ihre Mitarbeit würde ich mich sehr freuen. Bei Interesse und eventuellen Rückfragen wenden Sie sich bitte an mich unter Susanne_Nick@web.de oder Tel. 0151 / 19363437

Zu meiner Person: Ich bin Ergotherapeutin mit traumaspezifischen Zusatzqualifikationen und begleite seit 11 Jahren Frauen mit Dissoziativer Identitätsstruktur*.
Dieses Anschreiben darf gerne an Interessierte weitergeleitet werden. Herzlichen Dank! Susanne Nick

* die Bezeichnung „Dissoziative Identitätsstruktur wird hier nach C. Igney synonym zu „Dissoziativer Identitätsstörung“ verwand.
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[tanzendefedern]

Wir kennen Frau Nick und halten ihren Ansatz und ihre Art zu arbeiten für sehr gelungen. Sie ist sehr erfahren und behutsam. Können sie guten Gewissens empfehlen!

Wer mag, kann auch die eigene Thera oder eine Vertrauensperson mit ins Interview nehmen.

Liebe Grüße
federn

[Kiki86]

Danke für Euer Posting, Federn!
Ich kenne Frau Nick nicht persönlich. Aber ich habe das Anschreiben über die Studie von meiner Ergothera bekommen und die kennt sie auch (Frau Nick arbeitet freiberuflich auch für die Praxis), deshalb bin ich von der Seriösität überzeugt
Ich bin nur die ganze Zeit am Rätseln, warum meine Ergothera mir das gegeben hat (ich habe es erst auf dem heimweg gelesen) weil es geht doch da um integration. und erst ma glauben wir nich dass wir alle kriterien einer dis erfülln und dann kann man hier auch nicht so leute rausrufen oder so und geschweige denn dass ich etwas zu integration sagen kann. weder therapeutisch dahin gearbeitet noch dass es irgendwie schwupps von selbst ging (hab ja gar nicht so kontakt zu den andern). hab echt keinen schimmer wie sie drauf kommt, dass wir etwas zu der studie beitragen könntn

[tanzendefedern]

Nun ja, sie möchte schon viele-Menschen interviewen, die weitestgehend integriert sind. Anfangs war es ihre Idee, mit komplett integrierten (Ex-)Multis die Befragung zu machen. Da mussten wir doch sehr schmunzeln; fragen wir uns doch, ob es einen solchen "Zustand" überhaupt geben kann...

Allerdings habe ich es so verstanden, dass - bei geringer TeilnehmerInnen-Zahl - Frau N. auch Multis interviewen würde, wo sich die Innies sich weitestgehend alle kennen, Co-Bewusstsein vorliegt und/oder es bereits ein "allgemeines Zusammenrücken" oder "Verschmelzungen" einzelner Innies gab.

Ich gehe mal davon aus, dass eure Thera euch ganz gut einschätzen kann, Kiki. Meine Idee: schreibt Frau N. doch einfach mal an.

Auch mit euren Zweifeln und Fragen. :greensmilies040:

Liebe Grüße
federn

[dewdrop]

Liebe Kiki,
du hast genau die richtige Rubrik erwischt. Vielen dank für den Hinweis
Liebe Grüße
Tautropfen

[eiskristalle]

also wir sind ja nicht prinzipiell gegen interviews mit seriösen leuten. aber wir streben keine integration an. gibts überhaupt solche leute? wir haben ja einiges an multis kennen gelernt, aber bis jetzt nur ein einziges system, dass sich integriert hatte.
cobewußtsein und zusammenarbeit ist eine ganz andere sache, das finden wir schon wichtig.

[Kiki86]

danke, tautropfen!

hallo federn! bevor ich der fr. n. schreibe, frage ich meine ergothera nochmal... hmm... irgendwie bin ich verwirrt.

ich weiß ja gar nicht, wie sich der "zustand" von integriert sein anfühlt. vielleicht bin ich das ja schon ich weiß auch gar nicht, ob das tatsächlich noch so als "therapiekonzept" irgendein(e) thera durchgeht (stabilisierung,stabilisierung,...,traumakonfrontation, fernziel:integration), macht das noch jemand so? wenn nciht, wird sie doch gar niemanden finden.. (außer gibt sich mit co-bewusst "zufrieden")
echt komische sache mit den diagnosen und konstrukten..

hallo eiskristalle! das find ich auch, dass das schon was tolles ist/wäre, wenn es keine/kaum zeitlöcher gibt und nach innen austausch möglich ist und alle an einem strang ziehen. hauptsache, leben ist (besser) möglich..

[eiskristalle]

ich weiß auch gar nicht, ob das tatsächlich noch so als "therapiekonzept" irgendein(e) thera durchgeht (stabilisierung,stabilisierung,...,traumakonfrontation, fernziel:integration), macht das noch jemand so?

ich glaube, dass das viele theras noch im hinterkopf haben. in den ganzen jahren, in denen wir vernünftige therapiemöglichkeiten gesucht haben, haben wir so einiges an seltsamen ansichten über trauma gehört. und unsere erfahrung ist, dass viele menschen, nicht nur theras probleme mit dem vielesein haben. für sie ist es ein "unnormaler, kranker" zustand, den es zu beseitigen gilt. oder zumindest sollte das als fernziel im raum stehen.
viele menschen klammern sich an die ansicht von einem ich, was anders können sie sich nicht vorstellen, also darf das auch nicht sein.

[tanzendefedern]

Uns beschäftigt auch grad mal wieder die Frage, was Integration (für uns) bedeutet, wie das erreicht werden kann und was der Unterschied zu Co-Bewusstsein ist...

Hab mal im Forum nach einem thread geschaut, wo es um das Thema Integration geht und hab diesen hier gefunden.

Liebe Grüße
tanzendefedern

[dewdrop]

Im von tanzende Federn verlinkten Parallel Thread könnt ihr nun gern weiterschreiben, damit es übersichtlicher bleibt. Hier sind ja nur die Ankündigungen und Diskussionen dazu.
Freuen uns auf den Austausch mit euch.
Tautropfen