Ausstieg = Strafe? *trigger*




Bild
(Für Gäste einsehbar)
In den folgenden Rubriken tauschen sich Menschen aus, die von organisierter Gewalt, Menschenhandel, Satanismus-Kult, Folterformen betroffen waren oder immer noch sind. Schreie-ohne-Worte und doch Worte finden wollen, erzählen vom Grauen, was wir erlebt und überlebt haben. Auch professionelle Helfer/Begleiterinnen sind hier gern gesehen. Um Gesamtzugang zu diesen Rubriken zu bekommen, müsst ihr aktives, registriertes Mitglied sein und der Gruppe "Spezialblock" angehören.

Ausstieg = Strafe? *trigger*

Beitragvon Bibbies » Do 18. Apr 2013, 16:21

Wir fangen nun mal ein Thema an was uns beschäftigt und nun direkt vor uns liegt.
Wir ziehen raus aus dem Täterumfeld. Mehr als 100km ziehen wir nun im Sommer weg.
Inklusive Therapeutenwechsel, Schulwechsel.

Aber Innen gibt es große Angst.
Angst dass kurz vorher was schlimmes passieren könnte von Seiten der Täter.
Dass die einen daran hindern wollen weg zu ziehen und einen böse bestrafen :traurig
wissen nicht wie wir mit dieser Angst umgehen soll.

L. und Sabrina
Wir haben aufgehört nach den Monstern unter unseren Betten zu suchen, als wir bemerkt haben, dass sie eigentlich um uns herum sind
Benutzeravatar
Bibbies
Zuhause
Zuhause
 
Beiträge: 1733
Registriert: Di 22. Nov 2011, 14:40
Status: Betroffene/r
Mir geht es gerade: ausgeglichen

von Anzeige » Do 18. Apr 2013, 16:21

Anzeige
 

Re: Ausstieg = Strafe? *trigger*

Beitragvon dewdrop » Do 18. Apr 2013, 20:55

Liebe L und sabrina,
wir hoffen ihr habt da genug Unterstützung für diesen Schritt. Da habt ihr viel vor euch, ein Schulwechsel, neue Therapeutin und völlig neuer Wohnort.
Wir wünschen euch Kraft und einen guten Neuanfang dafür,- Sommer ist ja nicht mehr weit-
Wir haben das auch 2x gemacht und es war nicht einfach, auch in der Schule nicht, da wir total viel nachholen mussten und plötzlich völlig andere Fächer noch dazubekamen, inklusive unser ganzes Beziehungsnetz aufgaben.

Passt gut auf euch auf.

Tautropfen/Überlebensfraktion


Benutzeravatar
dewdrop
Administrator
 
Beiträge: 5485
Registriert: Fr 18. Aug 2006, 15:12
Zusatzinfo:: Nicht böse sein, wenn wir nicht sofort antworten. Haben viel um die Ohren aber wir melden uns, versprochen.
Status: Professionelle/r und Betroffene/r
Mir geht es gerade: müde/erschöpft

Re: Ausstieg = Strafe? *trigger*

Beitragvon Cornflakes » Do 18. Apr 2013, 21:09

Hallo liebe L. und Sabrina,

o ja, das kennen wir auch und wir haben es sicherlich auch nochmal vor uns.

Wünschen EUCH aber jetzt erst mal ganz viel Kraft dafür - und, ja, bei uns ist das mit der Bestrafung auch so und hängen da wohl gerade auch selbst tief drin.

Passt gut auf Euch auf!

Liebe Grüße,

Cornflakes
Cornflakes
 

Re: Ausstieg = Strafe? *trigger*

Beitragvon Königskinder » Fr 19. Apr 2013, 00:11

Hallo,

wir haben Euch gelesen und wir möchten erstmal Euch unseren Respekt aussprechen für Eure Entscheidung :super

Wir können aber auch die Ängste nachvollziehen, die Euch beschäftigen und ja, es wäre gelogen, wenn wir schreiben würden, dass es einfach wird und alles nicht so schlimm wird.
Es wird zunächst sehr schwer werden, aber eines möchten wir Euch als Erinnerung mitgeben: Ihr seid stärker, als die Täter!!!

Aber ja, die Täter haben eine Macht und diese Angst ist auch nicht unbegründet, die Ihr habt.
Wir glauben nicht, dass sie Euch abhalten werden, weg zu ziehen, aber es kann passieren, dass sie am neuen Wohnort Euch "plötzlich" über den Weg laufen.
Ihr fragt, wie Ihr mit der Angst umgehen könnt- und diese Frage finden wir sehr gut.
Wichtig finden wir, dass Ihr dieser Angst Raum gibt, versucht heraus zu finden, was die Angst Euch mitteilen will, wovor GENAU Ihr Angst habt, denn wenn Ihr das heraus findet, ist es einfacher sich Gedanken und Überlegungen zu machen, wie der nächste Schritt sein kann.

Wichtig finden wir, dass Ihr am neuen Wohnort Kontakt auch zum Sozial-Psychiatrischen Dienst, oder einer Beratungsstelle aufnehmt. Das Ihr Ärzte findet, also Euch ein "soziales Netz" aufbaut. Und das wird sehr viel Kraft kosten, aber das wird etwas sein, was Euch wirklich helfen kann.

Versucht heraus zu finden, was der erste wichtige Schritt ist, dann, was der nächste ist...
Wenn Ihr Fragen habt, könnt Ihr diese gerne stellen. Ich bin sicher, dass hier einige Ideen haben und wir von uns können nur sagen, dass wir Euch in der Situation nicht alleine lassen möchten.
Bieten Euch auch an, uns per PN Fragen zu stellen, die wir bestmöglich und überlegt beantworten möchten.

Auf jeden Fall solllt Ihr wissen, dass Ihr mit dieser Angst nicht alleine seid, sondern hier von uns und bestimmt auch anderen Usern Unterstützung erfahren werdet :einsam :denkandich

Ganz viele kraftvolle Grüße,

Eure Königskinder
Königskinder
 

Re: Ausstieg = Strafe? *trigger*

Beitragvon Kristina » Fr 19. Apr 2013, 08:22

da geht es ja im grunde um die angst, dass einem wieder das genommen wird, was man sich sehnlichst wünscht.
und die angst,keinen einfluß darauf zu haben.
aber das war mal und ist nicht mehr. es sind also die innenpersonen,die keinen einfluß hatten.
vielleicht hilft es denen zu sagen, dass die große sich kümmern wird, nicht aufgeben wird, einen freund hat,der hilft, nicht alleine ist und selbständig denken kann etc.
der panik mit logik begegnen,wenn möglich.
und wichtig zu erinnern,dass uns das gute zusteht. wir müssen nicht auf knien darum betteln. auch wenn uns das so beigebracht wurde. die menschen,die uns unsere freiheit nehmen wollen, sind im unrecht. :blumeschenk
die freiheit wartet auf euch und ist geduldig...
Kristina
 

Re: Ausstieg = Strafe? *trigger*

Beitragvon improvisiert » Fr 19. Apr 2013, 10:22

Liebe L. und Sabrina

Wir können eure Ängste sehr gut verstehen. Derartige Täter neigen ja dazu einem immer wieder die negativen Konsequenzen für Fehlverhalten vor Augen zu führen.
Wir sind sehr oft umgezogen um immer wieder Abstand zu den Tätern/Täterstrukturen zu bekommen. Ich müsste lügen, wenn ich schriebe, dass euch schon nichts passieren wird, aber ich lüge nicht, wenn ich sage, dass es nicht schlimmer wird als da zu bleiben, wo ihr jetzt seit. Die Täter werden immer eine Rechtfertigung finden, um euch Gewalt anzutun. Wenn ihr wegzieht gebt ihr euch die Chance, dass einige Innenpersonen, die ständig unter Tätereinfluss standen beginnen "aufzuwachen", die hohen Mauern zwischen euch werden beginnen können zu bröckeln. Ihr habt die Chance, dass euch bewusst wird, was ihr habt erdulden müssen und dass euch klar werden kann, welche Verletzungen ihr davongetragen habt und was ihr brauchen würdet um die seelischen Schmerzen zu lindern.
Ihr werdet wahrscheinlich Ziel diverser Einschüchterungsversuche, es kann sein, dass man versuchen wird euch zurückzuholen, es kann auch sein, dass man sich darauf konzentriert, dass ihr lediglich brav schweigt.
Ihr habt den Mut gefunden den Schritt jetzt zu gehen. Alleine soweit zu kommen, dass es so konkrete Pläne zum Umzug gibt zeigt eine gewisse rebellische Energie - und das ist gut. Wenn ihr das schafft, schafft ihr auch den Umzug und könnt es dann schaffen Schritt für Schritt den Ausstieg zu hinzukriegen.
Wie hier ja schon geschrieben wurde ist ein gutes soziales Netz das wichtigste. Meiner persönlichen Meinung nach für eure Sicherheit wichtiger als ein vernünftiger Therapeut oder ähnliches. Wenn ihr sozial eingebunden seit könnt ihr nicht einfach für Wochen oder Monate verschwinden, ohne dass unangenehme Fragen gestellt werden, man euch suchen lässt. Alles nicht gut für die Täter. Auch ein Grund, warum Täter sich so viel Mühe geben aus ihren Opfern soziale Einsiedler zu machen.
:triggerklein
es könnt halt schon sein, dass ihr aufs maul kriegt. bleibt ihr da kriegt ihr das auch und wahrscheinlich noch viel öfter. wir ham den ein oder anderen bock geschossen, also neben der kleinigkeit, dass wir es gewagt haben zu fliehen und uns nicht "unserer verantwortung" zu stellen. wir hams offensichtlich herausgefordert und dafür ordentlich gebüßt. sogar damit sind wir unterm strich tausendmal besser weggekommen, als wenn wir dageblieben wären, unsere Ausbildungen beendet hätten und unsere Aufgaben übernommen hätten. seit wir den dreh raus haben uns zu schützen schauts auch deutlich besser aus. wir sin am anfang ohne sinn und verstand in den widerstand gegangen. hilfe, gute kontakte oder das wissen, dass ihr schon habt, hatten wir damals nicht. als wir das dann hatten, wurd es für uns viel leichter, sicherer.
wir drücken euch die daumen für alles. haltet kontakt
improvisiert
 

Re: Ausstieg = Strafe? *trigger*

Beitragvon Bibbies » Fr 19. Apr 2013, 12:46

Danke euch allen für eure vielen Antworten.
Ja ein soziales Netzwerk ist sicherlich sehr hilfreich in der neuen Stadt dann.
Auf jeden Fall habe ich dort schon einen guten Hausarzt bei dem ich bereits war und eine Therapeutin mit der ich im August bereits einen Termin habe.
Denke das ist ein erster Anfang. Alles andere muss sich dann entwickeln durch die Ausbildung und so.
Und wir haben dort ja dann auch immer unseren Partner an unserer Seite der uns unterstützt und hilft.
Wir schaffen das!!!! :sternenland
Wir haben aufgehört nach den Monstern unter unseren Betten zu suchen, als wir bemerkt haben, dass sie eigentlich um uns herum sind
Benutzeravatar
Bibbies
Zuhause
Zuhause
 
Beiträge: 1733
Registriert: Di 22. Nov 2011, 14:40
Status: Betroffene/r
Mir geht es gerade: ausgeglichen

Re: Ausstieg = Strafe? *trigger*

Beitragvon Kristina » Fr 19. Apr 2013, 19:28

Ja! :sternenland :bunterpunkt
Kristina
 



Ähnliche Beiträge

Ausstieg wie?
Forum: Ausstieg/Ausstiegsbegleitung Erlebnisse
Autor: Anonymous
Antworten: 27
Ausstieg???!!!
Forum: Ausstieg/Ausstiegsbegleitung Erlebnisse
Autor: dewdrop
Antworten: 18

Zurück zu Rituelle Gewalt, Folter, Menschenhandel, Satanismus

Wer ist online?

0 Mitglieder

cron