Gerade wird in diversen sozialen Netzwerken kräftig "Werbung" für den Film "Split" gemacht, der seit kurzem in den Kinos läuft.
Es ist ein Horrorfilm und FSK ist 18.
Triggerwarnung!!
Ich bin richtig sauer. Ich habe den kompletten Film gesehen. Wollte wissen ob der Film die Richtung behält die der Trailer verspricht. Tut er.
Es geht um einen DIS-Patienten, der drei Mädchen entführt und sie einsperrt. Im Trailer wird klar, dass er in therapeutischer Behandlung ist und andere Ichs (auch ein 9 jähriges Kind) an der Entführung beteiligt sind, bzw. sich ebenfalls um die Gefangenen "kümmern" und "noch etwas Besonderes" mit ihnen vorgesehen ist.
Ab und an werden traumatische Erinnerungen des Systems eingeblendet; zeitlich wird die Therapie wahrgenommen und die Therapeutin betont, wie „stolz“ sie auf das System sei, die so viel hinbekämen usw. usf. Das kippt später und sie macht sich auf den Weg zu ihnen.
Am Ende werden zwei der Mädchen und die Therapeutin durch das System getötet. Eines entkommt.
Der Film rauscht über bekannte Plattformen, die Werbetrommel läuft.
Eins ist klar: Wird der Film wie erwartet so viele Zuschauer bekommen, werden wir (also Betroffene) von etlichen in der Ecke "behalten" wo wir sind. Denn wer sieht sich solch einen Film an, ohne damit etwas zu tun zu haben und recherchiert dann auf Realität? Oder überprüft die Darstellung im Nachhinein? Keiner. Ob bewusst oder unbewusst, ob der ganze Film gesehen wird, oder nur ein Trailer – wir (also Systeme) werden als gewalttätige Killer dargestellt.
Das bei einem Krankheitsbild, was eh schon so „am Pranger“ steht und kaum Allgemeinwissen vorhanden ist. Bei einem manisch-depressiven Protagonisten würde man das wahrscheinlich nicht in der Form machen (können), weil das allgemein bekannter ist.
Wenn schon ein Horrorfilm über ein DIS-System produziert werden will, wäre eine mögliche Entstehungsgeschichte eines Systems nicht weniger grausam, aber bestimmt für Betroffene und zur allgemeinen Aufklärung hilfreicher.
Denn das Format ist letztlich egal. Keiner wird groß überlegen, was fiktiv oder real ist. Es soll ja "gruseln", da Horrorsparte.