Scheidungsfolgen




Arbeiten oder betreuen Sie jemanden, der unter Traumafolgestörungen leidet oder oder organisierte Gewalt erfährt/erfahren hat? Oder haben Sie Fragen und/oder wollen Informationen zu den einzelnen Symptomatiken oder suchen sie Austausch? Dann ist hier der richtige Ort dafür

Moderator: dewdrop

Scheidungsfolgen

Beitragvon frida » Do 13. Aug 2009, 16:15

Bin ja grad seid gestern abend aus dem (viel zu kurzen - 12 Tage -) Urlaub zurück. Hatte heute mittag zwei Termine hintereinander und beim ersten war statt "nur" der Erwachsenen auch noch der 11j. Sohn mit. Eigentlich hätte er noch beim Vater sein sollen. Die Eltern haben sich vor 2 Jahren getrennt und immer wieder macht der Mann Aktionen gegen die Exfrau über die Kinder. Aber der Hammer kam erst ganz zum Schluss, als ich noch kurz mit der Mutter allein im Büro war, da sagte sie, ihr Sohn sei mit der Botschaft vom Vater gekommen, er müsse aufpassen, dass die Mutter nicht Schlaftabletten nehmen würde. Der Sohn wollte ja nicht mit mir reden zuerst und wollte, dass seine mutter was erzählt, aber sie wusste (angeblich) nicht, was vorgefallen war, dass der Sohn nach einer Woche zu ihr wollte. Der Sohn hat dann ein bisschen schon was gesagt udn im Spiel mit großen Handpuppen auch das Schlaftablettenthema. Ich kontne damit schlecht umgehen, da mir die mutter ganz oft zum Abschied als ihre Botschaft dagelassen hat, dass sie sich nicht umbringen will und ich das gegebenenfalls ihren Söhnen sagen soll, wenn ihr Mann sie hat umbringen lassen. Und das thema, dass der Mann sich einen Wohnungsschlüssel von ihr nachgemacht hat und ihr u.a. K-O-Tropfen in Getränke mixt, war oft da. Ich weiss nicht,w ie real die Gefahr ist, sie will nichts wissen drüber, selbst als sie mal in Panik zu mir angerannt kam, als sie dachte, es wäre wieder passiert Das Zeug ist nicht besonders lange nachweisbar, aber sie will nicht als "verrückt" gelten und geht deshalb nicht zum Arzt, um eine Blutprobe abzugeben.
Z.T. kann ich das verstehen, aber so läuft sie ins Messer immer wieder.
Okay, musste das einfach schreiben, war echt heavy und die Geschichte von dem anderen traumatisierten Kind direkt hinterher auch (zwei Kindergartenkinder müssen sich um das Neugeborene der Mutter kümmern - also im Spiel, aber real waren sie und ihr Bruder 8 und9 als der Halbbruder auf die Welt kam). Aber deie botschaft, dass es besser ist, die Kinder kümmern sich um einander statt dass es Erwachsene machen, war schon mehr als deutlich und nicht zum 1. mal da (sie lebt aktuell in einem Kinderheim).
Frida
frida
 

von Anzeige » Do 13. Aug 2009, 16:15

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Beitragvon Jamies » Do 20. Aug 2009, 21:57

Hi Frida,

wollte dir noch was dazu schreiben, bin jetzt grade aber schon ziemlich fertig, also versuche ich es lieber in den nächsten mal.
Auf jeden Fall finde ich das ziemlich bedenklich, was Mutter und Sohn da äußern und würde die Frau auf jedenfall versuchen dazu zu animieren zur Polizei zu gehen. Sie würde das ja auch für die Kinder tun, die müssen da ja scheinbar auch ganz viel dran mittragen und wenn er sie dann wirklich irgendwann umbringen würde, wäre das ja für die Kinder auch ganz furchtbar....
Vielleicht kann man ihr das klarmachen?
Oder vielleicht kann sie ihre Bedenken dem Jugendamt vortragen? Ich kenn mich da nicht so aus, was die so für Befugnisse haben und ob das überhaupt was bringen würde, aber vielleicht ist es leichter als Polizei.... keine Ahnung....
Deine Schwierigkeiten mit dem "Fall" kann ich aber total nachvollziehen, die Sorge. Ich hoffe, du kannst einen Weg finden, dass es dir vor allem damit eingiermaßen geht und du dich nicht so sehr belasten musst. (Obwohl das ja auch blöd gesagt ist.)
Sorry, ein andern mal vielleicht mehr.

Liebe Grüße, Faye
Jamies
 

Beitragvon Glitzerchen » Sa 22. Aug 2009, 04:15

Huhu frida,

hier gerade Nacht am See und in allen zelten wird geschlafen, auch in unserem, daher bewege ich die tasten mal für dich ganz leise, um dir eine antwort zukommen zulassen.

dein erster fall hört sich an, wie damals unser eigener. z.b. unsere Host rennt zu ihrem Kinder psycho- der bereits den Sohn betreut, da der wieder einnässt und ein kotetet.
auch sie erzählt ihm, dass sie Gefahr durch ihren Kerl wittert.
was sie nicht wusste, dass hier T. sich immer und immer wieder selbst das leben nehmen wollt, nur weil sie mit diesem nicht mehr klar kam, da sie keine Ahnung hatte, woher auf einmal die anderen 3 Kinder kommen, die auch in ihren betten schliefen.
sorry nehme gerade visuelle Bilder wahr, sorry.
dann nahm die Host mich wahr, wie ich hier sagte, sie ist ein schwaches Menschenkind, was nicht verdient weiter zu leben. (damals)

hier kann ich dir nur raten, nicht erst eine ansprach an die Frau zur Polizei, sondern eher zu einem Psychologen, der sie mal gründlich untersucht, wenn der eigene Sohn sich schon so artikuliert, dass auch der Vater bereits so denkt wie sein Sohn, dass die Mutter selbst es ist.
Polizei wird sie dann nicht vertrauen, kenne das von hier.


in deinem zweiten fall, Kinder sollten niemals der Seelentröster für die erwachsenen Eltern sein, auch nicht, wenn sie s ein Schicksaal teilen, wie hier unsere eigenen.
bei den beiden ältesten konnten wir nie einschreiten, da uns keiner glaubte, doch mit Hilfe der letzten drei kinder, war dies möglich und wir fanden es gut so. sind heute stolz auf die letzten drei, denn sie zeigten uns einen weg des jetzigen Lebens auf.

ja, mehr kann ich grad nicht schreiben, sorry.

lg Glitzerchen_A.
Glitzerchen
 

Beitragvon frida » Sa 22. Aug 2009, 09:36

Hi Faye,
danke für deine Worte.
Also die Mutter ist in allem sehr ambivalent, sie äußert Verdacht und will doch keine Klarheit haben. Weil das für sie zu schrecklich wäre. Ich hatte das im Juli auch in meiner Supervisionsgruppe besprochen, aber es ist schwierig, wenn sie die Klarheit vermeidet. Und das Jugendamt - der zuständige Sozialarbeiter - ist aus irgendwelchen Gründen anscheinend auf Seiten des Mannes. Sie scheint Schuldgefühle wegen der TRennung zu haben und wehrt sich nicht wirklich. Vieles klärt sich erst sehr langsam und mühsam, weil sie immer wieder getriggert wird. Und nach der Stunde diese Woche habe ich gedacht, dass der Ex-Mann wirklich dran arbeitet, sie verrückt zu machen. In ihrer Kindheit haben sich Mutter und jüngere Schwester gegen sie verbündet, sie sehr gequält und das kommt jetzt auch immer wieder hoch. Das ist schwer, das zu unterscheiden, die Gefühle und auch die Ohnmacht von damals zu ihrer Situation heute (also für sie).

@A. von Glitzerchen,
danke für deine WOrte, aber ich glaube, da liegt ein Missverständnis vor. Die Frau kommt ja zu mir wegen der Trennungssituation bzw. emotionalen Krise. Sie hat oft gesagt, sie will Hilfe für ihre Söhne, aber ihr ging es absolut schlecht und dann wieder hatte sie Angst,w enn sie die Söhne zu mir bringt, dass sie ihren Platz bei mir verliert (also emotional). Die Söhne sind übrigens 8 und 11 J. und dass der Vater sie gegen die Mutter beeinflusst, denke ich, dass das schon real ist (kenne den Vater ja auch, waren frühere Nachbarn von mir). Also die Mutter war öfter depressiv, seit sie zu mir kommt, aber sie hat auch klar gesagt, dass sie sich nicht umbringen wird. Und dass der Hass des Ex-Mannes gegen sie auch eine (Mutter-)Übertragung ist, ist auch deutlich geworden. Aber dass er sie an die Wand drängt mit seinen Aktionen, ist so. Ich habe übrigens - auf ihren eigenen Wunsch hin - einen Test gemacht, sie ist da völlig normal. Das ist eine ganz komplizierte Geschichte mit vielen Verstrickungen und wenn Frauen sich nicht (genug) wehren, kann es echt übel werden. Und es werden nicht nur muslimische Frauen in Deutschland umgebracht, wenn Frauen sich trennen. Also das kann ich nicht nur auf die leichte Schulter nehmen.
Ich hatte ihr übrigens ein Gespräch zusammen mit dem Ex vorgeschlagen, aber das müssen wir noch klären.

Und das andere Mädchen, die ist ein russlanddeutsches Kind, die Familiengeschichte ist da nicht weniger verwirrend, wobei die Mutter sich den Gesprächen bei mir verweigert. In dem Kinderheim ist es zwar nicht optimal, aber sie wird dort relativ gut versorgt (was ich geschrieben habe, waren Szenen aus der Spieltherapie, die aber einen realen Hintergrund haben).

Okay. Frida
frida
 

Beitragvon Kiki86 » Mo 24. Aug 2009, 17:07

hmmm... oben steht >treffpunkt für professionelle helfer<

ich ignoriere also deinen thread nicht, frida. aber ich bin mir nicht sicher, was mit der kategorie gemeint ist (wer sich also angesprochen fühlen kann).
*verwirrt bin*
Kiki86
 

Beitragvon frida » Mo 24. Aug 2009, 19:59

Hi Kiki,
also von Berufs wegen gehöre ich zu den "professionellen" Helfern. Es gibt aber meines Wissens kein "Verbot"/Gebot, dass sich hier nur "Professionelle" zu Wort melden, sondern wem was einfällt, der kann gerne was dazu schreiben.
Lieben Gruß Frida
frida
 

Beitragvon BlueSky » So 30. Aug 2009, 22:48

Hi Kiki,

ich habe mal den Info-Text kopiert, der zu der Rubrik hier gehört: "Arbeiten oder betreuen Sie jemanden, der unter Traumafolgestörungen leidet. Oder haben Sie Fragen und/oder wollen Informationen zu den einzelnen Symptomatiken oder suchen sie Austausch? Dann ist hier der richtige Ort dafür"

Danach würde ich sagen, dass hier vorrangig, aber eben nicht ausschließlich
a) die "Professionellen" schreiben und genauso
b) diejenigen, die gerne einen Rat von selbigen hätten.

Würde mich Frida also anschließen und das nicht zu eng sehen. Es ist halt nen Schwerpunkt beschrieben und nicht mehr :-).

LG
BlueSky
BlueSky
 

Beitragvon Glitzerchen » Mo 31. Aug 2009, 10:05

Huhu Frida,

ja wir waren sicherlich an diesem Abend verwirrt, so dass wir es nicht so gelesen haben, wie du es gemeint hast. Sorry!
Aber jetzt sind die Ferien vorbei, auch der Urlaub und wir sind wieder voll hier, so dass sich keine Therads hier mehr anstauen können.
Liest man das öfters, klingt es eigentlich logisch, wie du es rüber gebracht hast, aber von uns damals nicht so gelesen wurde.

Gruß Glitzerchen
Glitzerchen
 


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