Suche Tipps für das "Bleiben" *Trigger*




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Moderator: dewdrop

Suche Tipps für das "Bleiben" *Trigger*

Beitragvon pila » Mi 28. Jan 2015, 20:15

:triggerklein

hallo,

vielleicht kann mir jemand von den betroffenen helfen.
ich habe gerade länger mit einer frau telefoniert, die ich in meinem praktikum kennen gelernt habe.
ich habe noch telefonischen und brieflichen kontakt zu ihr.
ich möchte jetzt gar nicht so viel über sie schreiben...aber es geht ihr gerade sehr schlecht. sie kann auch selbst gerade nicht ins internet, da sie angst vor trigger in mails, etc. hat.
jetzt zu dem problem: sie hat seit ca. 6 wochen keinen "kontakt" mehr und machte danach eine ziemlich heftige zeit durch.
zu den ganzen anderen schlimmen sachen der letzten wochen ist jetzt eine neue/alte sache wieder dazu gekommen, die aber sehr akut ist. seit mehreren tagen verspürt sie teilweise einen massiven drang "zurück" zu gehen. sie kann dann an nix mehr denken und auch sämtliche "hilfen" versagen in diesen momenten. meistens schaffen es andere innenpersonen heraus zu kommen und das dann zu verhindern.
sie hat momentan das gefühl das alles unter ihr zusammen bricht und das sie ihr fundament verliert wenn sie den kontakt endgültig abbricht.
da ich ja auch nur eine unterstützerin bin, die nicht betroffen ist kann ich ihr nur die ähnlichen tipps geben wir die anderen unterstützerinnen oder wie die therapeutin. sie hat mir heute am telefon gesagt, daß sie gerne von anderen betroffenen wissen würde wie sie in diesen situationen "widerstehen können" und diesen starken drang nach der "familie" bzw. eigentlich ihrem fast ganzen bisherigen lebensumfeld nicht nach zu geben.

vielleicht hat jemand von euch noch einen tip? sie hat seit einem halben jahr eine sehr gute therapeutin die sie sehr mag und welcher sie auch vertraut. daher suche ich vorallem tips für die "weglauf"momente und vielleicht irgendwelche ideen was ich ihr sagen kann/ sie machen kann, damit sie sich eine zukunft ohne ihr bisheriges "umfeld" vorstellen kann.
ich habe große angst, dass wenn sie noch einmal "zurück" kehrt /kehren muss, das sie dort schlimmstes erfahren wird und eventuell es nicht noch einmal schafft von dort zu fliehen.

vielen dank schonmal und viele grüße
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Re: Suche Tipps für das "Bleiben" *Trigger*

Beitragvon Pina » So 1. Mär 2015, 16:08

Hallo Pila,

ich möchte erstmal nur ganz kurz schreiben, weil dieses Thema gerade so viel in mir auslöst und Angst macht. Und ich gleich auch noch los muss...

Es macht mich ganz betroffen was du schreibst...

Löst gerade auch bei uns so viel aus, weil ich, denke ich , in einer ähnlichen Situation wie deine Bekannte bin.

Es liest sich ähnlich wie das womit ich gerade Kämpfe...

Ich möchte gerne schreiben was mir hilft. Was dann funktioniert.
Brauche aber etwas Zeit dafür ja?
Weil es macht doch gerade sehr viel Angst.

Ich schreibe es, wenn es für uns geht...

Tut mir Leid, dass ich gerade nur wenig dazu schreiben kann..


Liebe Grüße
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Re: Suche Tipps für das "Bleiben" *Trigger*

Beitragvon sonne » Mo 2. Mär 2015, 00:36

ich glaub war blödsinn was ich geschrieben hab, habs gelöscht.
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Re: Suche Tipps für das "Bleiben" *Trigger*

Beitragvon Meeresleuchten » Mo 2. Mär 2015, 19:18

Hallo Pila ,
Wir haben deinen Text gelesen .
Wir können deine Sorgen und ihren druck so gut verstehen .

Du hast geschrieben :
jetzt zu dem problem: sie hat seit ca. 6 wochen keinen "kontakt" mehr und machte danach eine ziemlich heftige zeit durch.
zu den ganzen anderen schlimmen sachen der letzten wochen ist jetzt eine neue/alte sache wieder dazu gekommen, die aber sehr akut ist. seit mehreren tagen verspürt sie teilweise einen massiven drang "zurück" zu gehen. sie kann dann an nix mehr denken und auch sämtliche "hilfen" versagen in diesen momenten. meistens schaffen es andere innenpersonen heraus zu kommen und das dann zu verhindern.
sie hat momentan das gefühl das alles unter ihr zusammen bricht und das sie ihr fundament verliert wenn sie den kontakt endgültig abbricht.


.......Wir möchten gerne etwas mitteilen oder mitgeben
Das sind Situationen die wir durch und durch kennen !
Zum einem wenn wir dort waren,das der druck dort hin zu müssen wesentlich schlimmer wird ,
weil man dadurch ganz schlimm Angetriggert wurde + Traumerfahrungen durchleben musste,
mit denen man irgendwie klar kommen muss oder gar nicht dazu kommt,
weil immer wieder Neue dazu kommen
und gar nicht weiß wohin mit den Schmerz,Erschütterung und Versagensängste,schuldgefühle die einen Quälen
wenn man es nicht geschafft hat und vielleicht glaubt es verdient zu haben und je mehr man Kämpft wie ein Tier je länger man weg bleibt um so schlimmer,lauter,schmerzvoller wird es...

Diesen Kreislauf zu durchbrechen ist echt mega hart und schmerzvoll.

Sie sollte versuchen sich selbst nicht so viel druck zu machen
falls sie es nicht schaffen sollte auch wenn dies ganz ganz Furchtbar ist :menno
Gerade wenn man schon zuvor so sehr gekämpft hat,das Chaos ausgebrochen und am ende ist und alles am einstürzen droht...
Das ist normal..irgendwann kann man einfach nicht mehr .

Wir finden .....:
Das sie oder wir Betroffenen wirklich jeden Tag hart Kämpfen und Kämpfen
was oft außen gar nicht Offensichtlich ist .
Außen Menschen die dies nicht verstehen,
sehen oftmals nur den Fall in den wir hinein geraten und stempeln es als Komplettes Versagen ab,
immer wieder bekommt man das leider zuhören,wenn man etwas nicht schaffte
und man Glaubt dann auch selbst - dass man ein "Versager"ist :(

Manchmal vergessen die Außenmenschen -
Das wir Betroffene auch nur Menschen sind ,
die Grenzen haben,begrentzt belastabar sind,
nicht 24 Stunden durch Kämpfen können.
Dass man so mit den Kräften am ende ist,die Resorcen aufgebraucht sind
das die Schutzfunktionen nicht mehr Funktionieren,
nicht mehr alle mit helfen können,
das auch keine Hilfen,die vorher halfen - nicht mehr helfen...
Der druck derartig hoch und Qualvoll werden kann,so fertig ist mit der Welt....

Dass dann man traurigerweiße ab und an den druck nach gibt,
weil einfach nicht mehr kann...
Nicht weil es einen gut tut oder "gerne hingeht" was manche Außenmenschen leider gerne Unterstellen .
Sorry den Ausdruck...:
Manchmal kann man nur zwischen diese Scheiße und der anderen Scheiße entscheiden.
Weil weder das eine noch das andere - besser oder erträglicher ist -
je nach dem wie tief man da drinnen ist :-(

Aber das nimmt erst mal den druck weg ...
auch wenn es nur für einen Tag ist
oder auch weil vielleicht die Täter einen mal für 1 ,2 Tage
in ruhe lassen ..
Es soll nicht wie eine Erlaubnis wirken.Es ist auch kein Tipp sich so zu entscheiden .

Es ist nur eine Erklärung..weil wir viele Menschen kennenlernt haben die das nicht Verstehen können .
Das man dass nicht schaffen kann -einfach "Nicht" hinzugehen und macht stattdessen noch mehr druck ectr

Aber es kann den druck in irgendeiner Form etwas lindern,
wenn man sich selbst nicht dafür fertig macht,wenn die Schritte vielleicht noch viel zu groß sind für einen.
Was wir sagen möchten ist :
Was wir ihr sagen möchten :
Das sie sich nicht als Versagerin betrachten brauch
wenn sie es nicht schafft,sie brauch sich nicht zu schämen.
Sie ist deshalb nicht Falsch egal wie die Außenwelt auf das reagieren :-(

Jeder Kampf,jede Sekunde,jeder Tag das sie versucht es hinaus zu zögern,um nicht dort zu landen....
Hat sie damit gewonnen,gemeistert und die Täter besiegt!

Auch wenn es sich so gar nicht anfühlt
weil man so fertig ist mit der Welt und nicht weiß wie lange man dies noch durchsteht :-(
Das kostest oftmals Bärenkräfte.. :eiei
Es brauch in allem so unendlich viel Zeit/geduld bis der nächste kleine Schritt geschafft ist .

Was wir für dich als Unterstützerin mitgeben können ist :
Wir finden es toll da du sie Begleitest,für sie da bist so gut es geht :-)
Unsere Erfahrungen sind :
Es ist als Helferin ganz schwer es zu ertragen,
das es der betroffenen sehr schlecht geht und jeder zeit wieder dort landen könnte :-(
Wir erleben immer wieder das die Unterstützerinnen sich oft die Schuld geben,
das sie nicht genug getan haben,machen sich Vorwürfe...

Manchmal ist es nicht möglich einen Halten zu können,
weil der druck unglaublich Qualvoll werden kann.

Niemand ist Schuld - weder du noch sie wenn es nicht klappt.

Wichtiger ist das man voneinander weiß.
Das man auf den anderen Zählen kann .
Wenn einer da ist der einen nicht Aufgibt,weil man es nicht geschafft hat,einen keinen Vorwurf macht.

Manchmal sind es nicht immer all die Tips,Ratschläge die Helfen.
Oft Hilft was Menschliches :umarmbunt
Wenn man als Betroffene weiß wohin man kann mit all dieser Not....
Wenn man gehört ,geglaubt wird .
Wenn man zeigt das man trotzdem und immer noch gemocht wird egal wie lange das dauert.
Auch wenn das nicht immer hilft das man es schafft nicht hinzugehen :-(

Für uns war immer das schlimmste wenn die Täter uns frei ließen - stets alleine damit sein zu müssen ...:-(
Angst zu haben ob die Bezugsperson jetzt "Böse" auf uns ist,hatten Angst verachtet zu werden ectr usw
In unserem Fall war es so ..:-(
Oder :
Wenn man es kann,darf und wenn es von beiden Seiten Oky ist.
Sich einfach nur mal Anlehnen und weinen zu dürfen ohne das die Gefühle wieder zurück gedrängt,beschönigt werden...
Oder zusammen weint :kopfhoch
Damit ein wenig balast abfallen kann .

Wir wissen..das ist eine große Herausforderung für beide zusammen immer wieder aufs neue ...
Ohje wir hoffen das hört sich alles nicht doof an was wir geschrieben haben :-(

Es ist leider auch keine Antwort auf deine Frage wegen Tipps bzgl "vorne bleiben"
Wir finden das dies eine Schwierige Frage ist ,weil jeden etwas ganz anderes Hilft , was den einen hilft -
triggert den anderen.
Für uns hört sich das so an wie du sie beschreibst wie es ihr geht,
das sie richtig durch ist,keine Resorcen mehr hat .


Vielleicht ist es ihr oder mit dir zusammen möglich ... :zusammen
So kleine ruhe Momente zu machen mit schönen dingen zu füllen :katzeschmetterling:
Dinge zu tun,was sie gerne macht,ihr etwas zusammen unternehmt ...
Dinge tun wo sich ihre Seele für einen Moment ausruhen kann .
Mal aus dem Ort fahren kann auch Helfen um andere Äußere Eindrücke zu bekommen .
:schaukeln

Wir wünschen euch beiden ganz viel Kraft und sende ihr ganz viel wärme :umarmbunt
:schmetterling :sonne1
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Re: Suche Tipps für das "Bleiben" *Trigger*

Beitragvon unkraut » Mo 2. Mär 2015, 19:48

Bitte entschuldigung wenn ich was dau schreiben muß. aber mir macht so ne angst grad das zu lesen. Weil beide Seiten kennengelernt hab, selber da raus, was kaum ohne Hilfe möglich ist. und es sehr schwer für dich sein muß Pila, und gebe Meeresleuchten recht, insofern, dass niemand was dazu kann, wenn es nicht klappt.
DENNOCH macht mir die Vorstellung, dass die von dir betreute Frau oder Mädchen wieder zurück läuft, massivste Angst. Weil ich finde, dass es was ganz anderes ist, wenn die t... wissen, dass sie Hilfe hat, dass sie gesprochen hat. Dass sie überhaupt versucht..... Das ist so massiv gefährlicher als wenn sie nie um Hilfe gebeten hätte. Und hab eher die Erfahrung gemacht, dass es sehr sehr gut tut in diesen Situationen, klar zu machen dass es eine verdrehte Panik ist die hinlockt. Und die Ausweglosigkeit, und dass man nicht glauben kann, dass es schaffbar ist, auch dass sie Angst haben könnte dich oder Helferumfeld zu gefährden. All solches und noch viele viele Sachen mehr spielen da eine Rolle. Dass sie einen verdrehten Willen dann hat.. und und.... Aber was helfen kann, sich zu trauen, die Wut raus zu lassen. Und das wird sie höchstwahrscheinlich nicht so einfach in diesen Situationen. Was uns half, war, in diesen Momenten oder auch anderen sich zu trauen, einen Gegenstand kaputt zu machen. Das half- das war eine alte Stereoanlage, oder was ihr so habt. (kann ja auch noch funktionieren notfalls, was solls!!) alles besser! Bitte entschuldigt dass ich so schreibe. Aber man weiß doch nicht. Meist glaubt man ja auch, dass die eh alles wissen, alles mitkriegen wegen eingeredeten Überwachungen.... Die Angstmacherei ist massiv. Und Wut rauszulassen, und zu begreifen, dass das nicht schlimm ist. Dass nichts schlimmes passiert. Das kann ungemein entlasten, stärken indem die eigene Kraft bewußt wird. Auch einen Stein zerschlagen. Holz... all sowas. Mit Hammer oder so - kontrolliert in der eigenen Hand haben. Es ist ein langsames "eigenmächtig" werden - an die eigene kraft glauben. Immer wieder und immer wieder. Den Rest hat bei uns die Zeit gemacht. Erst war ein Jahr geschafft, dann zwei, dann...... Jahre her.
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Re: Suche Tipps für das "Bleiben" *Trigger*

Beitragvon unkraut » Mo 2. Mär 2015, 20:04

Weißt du, wenn sie es schafft, sich zu erinnern, zu erzählen, oder aufzuschreiben erst .... und so mit Hilfsmitteln zu ihrer Wut zu kommen. Dann wird sie evtl einen Schlußstrich irgendwann ziehen können indem sie zb den Spieß umdreht, und denen einen Drohbrief hinschmeißt. Das wirkt zb, wenn keine Anzeige erstatten will. oder kann, und ist ja mehr als schwierig das Thema. Aber t... sind feige, darauf angewiesen, dass man sich nicht erinnert, und noch weniger die Klappe aufmacht. Dass es geheim und verdeckt bleibt ist oberwichtig bei denen. Da darf nicths nach außen. Wenn es eins der opf... geschafft hat sich abzuseilen und zu "wissen", und mutig dasteht, dann wird die nicht mehr angeschaut, nicht mehr erkannt von denen, in der Regel. Wäre denen viel zu gefährlich. Also das waren unsere Informationen, und hat sich bewahrheitet, auch wenn die Angst mir immer noch in den Knochen sitzt. Aber wie die Polizistin damals sagte: Cool machen. das sagt die so einfach. mir nicht möglich. aber für helfen gings. und vielleicht bin ich dabei für mich selber auch zu lernen glaub ich, dass wir das hinkriegen mal. aber schwer für sich! ohne unterstützung kann dir sagen!!
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Re: Suche Tipps für das "Bleiben" *Trigger*

Beitragvon unkraut » Mo 2. Mär 2015, 20:28

Auch kann es gegen die inneren Zeit-uhren helfen, wenn VOR den üblichen Zeiten, weg gefahren wird, so dass sie zum Zeitraum ganz woanders auf einen schönen Ausflug oder so ist. In der Zeit - Uhr wenn die schon da ist zum regelmäßigen Zeitpunkt, dann wird sie nicht wollen, sich nicht trauen raus. Weiß ncith was du oder ihr für Möglichkeiten habt zeitlich auch. Es ist eine Überbrückungs-Zeit, die irgendwann vorbei geht. Bis sie eigen-mächtiger werden kann. Führerschein ist einer der Schritte nach vorne. Aber kann dauern, zu früh kann gefährlich sein, dass "was " anderes ans Steuer geht. vorsicht! war bei mir so. Auch für dich selber, wünsch ich dir gutes Haushalten deiner Kraft! Und selber auch Hilfe und Unterstützung.
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Re: Suche Tipps für das "Bleiben" *Trigger*

Beitragvon unkraut » Mo 2. Mär 2015, 20:34

Manchmal Pila, wenn es zu schlimm war, hat es auch geholfen, wenn meiner Verzweiflung Luft gemacht hab, meiner Sorge. Klar gemacht hab, wie mir ist. Das kann auch ihr klar machen, dass sie was wert ist. Dass es um ihr eigenes Leben geht, das etwas wert ist. In den schlimmsten Momenten hat das auch immer wieder geholfen.
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Re: Suche Tipps für das "Bleiben" *Trigger*

Beitragvon dewdrop » Mo 2. Mär 2015, 22:05

Liebe Pila,
Wir schließen uns unseren Vorschreibern an. Es ist schwer mitzuerleben, wenn eine Betreute, Klientin noch Täterkontakt hat und du als Helferin mitbekommst, dass sie dort sehr schlimme Dinge erlebt. Es ist gut, dass deine Betreute (nennen das jetzt mal so) noch andere, gute Unterstützung hat und auch eine hilfreiche Therapie. Alles Bausteine welche bei einem Täterausstieg wichtig sind. Alle Helfer brauchen einen langen Atem und wie schon geschrieben hilft es sehr, wenn die Helfer da bleiben, egal wie schwer es wird. So lernt die Betroffene, dass sie nicht mehr ganz allein ist, sie sieht, dass Helfer da sind, die sich nicht so einfach abschütteln lassen und Krisen mit der Betroffenen zusammen meistern.
Ein Rezept keinen Kontakt mit Tätern zu suchen gibt es unserer Meinung nach nicht. Es braucht Kraft von Helfern und der Betroffenen selbst in dieser schwierigen Zeit eines Ausstiegs.
Wichtig ist die ganze Sache auch gut therapeutisch abzufangen, gelegte Konditionierungen, Rückkehrimpulse in der Therapie anzuschauen und Lösungen zu finden, dem Druck stand zu halten.
Als aller wichtigstes ist unserer Meinung nach, ein sicherer Ort, denn ohne sichere Umgebung kann eine Betroffene den Ausstieg nicht schaffen. Sie braucht einen Ort wo sie sein kann und von ihrem Helfernetz unterstützt wird.
Schau mal hier gibt es auch einige Erfahrungen und Tipps.
rituelle-gewalt-uberlebt-opfer-begleitet/


Bis hierhin,

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Re: Suche Tipps für das "Bleiben" *Trigger*

Beitragvon Meeresleuchten » Mo 2. Mär 2015, 23:53

Hallo Sila,
Möchten nochmal was sagen bzgl auf deine Frage ?
"widerstehen können" und diesen starken drang nach der "familie" bzw.
eigentlich ihrem fast ganzen bisherigen lebensumfeld nicht nach zu geben.


Vielleicht könnte für sie wichtig sein.
Nur ganz kleine ,überschaubare und machbare Schritte zu überlegen egal wie klein sie erscheinen
Wo sie dann immer wieder ohne Angst davor , es Überprüfen kann und darf
ob die Ziele,schritte so noch stimmig sind!
Wenn nicht - es dann immer wieder so zu verändern - bis es wieder schaffbarer anfühlt ...
Manchmal kann es am Anfang auch Helfen sich Schritte überlegen die nicht unmittelbar gezielt mit den Drang
zu tun haben,weil das evtl schon zu groß sein könnte und um die Angst vor den Schritten und eignen Handlungsmöglichkeiten zu verlieren ...

Es gibt nichts schlimmeres als das Gefühl es niemals zu schaffen oder es nicht umsetzen zu können :-(
Sich darinnen bestätigt zu fühlen das man es nicht schafft ... :menno
Weil der Schwerpunkt zu stark darauf gerichtet ist was man alles nicht geschafft hat dass schnell passieren kann
und immer kleiner wird und sich nichts mehr zutraut,immer mehr Aufgibt ... :kopfschüttel1

Kleine Schritte...
Damit sie Erfolge sehen kann und sieht dass sie Handlungsmöglichkeiten entwickeln kann :huhuberg
Den Mut aufbringen kann trotz tiefe Niederschläge und Erschütterungen,Hoffnungslosigkeit und sinnlosigkeit
kleine Schritte zu gehen ...

Sie könnte dazu ein schönes Tagebuch :schreib anlegen
dass nur dafür da ist wo sie reinschreiben kann was sie geschafft hat .
Und dahinter ein Smylie rein kleben oder malen :-)
Wenn es für sie kein Druck macht - eine bestimmte Anzahl,zusammen festlegen .

Und wenn so und so viele Smylies zusammen sind :rennen
Dass sie sich dann was wünschen darf :seifenblaseg -
Was ihr dann zusammen macht , damit sie dadurch ein Motivationschub bekommt
und es wird so gesehen und geschätzt dass sie was geschafft hat !
Das sie ein Gefühl bekommt - das es sich Lohnt weiter zu machen :handreich :umarmbunt

So was kann beiden einen Motivationschub bringen :-) :denkandich :zusammen

Wir wünschen ihr dass sie es immer wieder es schafft aufzustehen ,egal wie tief und erschüttert sie sein wird auf diesen Weg .
Das sie es schafft sich nicht von den "Rückschlägen" erdrücken zu lassen :kopfhoch

Wir wünschen auch dir das du jemanden hast wo du hin kannst die dich Auffängt,wenn es hart wird ,
wenn du vor sorge um kommst :haltdurch

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