von frida » Mi 2. Dez 2009, 21:36
Naja, da ich zwei Nächte wenig geschlafen habe seit einem nettenGespräch in der Kinderklinik und ich immer noch auf meinen Gefühlen sitze, muss ich meinem Ärger hier nochmal Luft machen.
Also am Freitag letzter Woche hatte ich in der Kinderklinik einen Termin nach dem anderen. Ich hatte mehrere GEspräche erst auf einer Station (das heisst mit dortigen PatientInnenb zw. deren Müttern) und dann den Nachmittag mit ambulanten PatientInnen.
Das erste war zwischengeschoben und zwar ein gespräch mit einer Mutter, die am Vorabend in die Klinik gekommen war mit ihrem 3,5 Jahre alten Sohn. Am späten Vormittag sollten MitarbeiterInnen des Jugendamtes kommen und wollten mit ihr über ihre Einschätzung und Maßnahmen sprechen. Eine Assistenzärztin wollte, dass ich mit der Mutter spreche und ihre Beziehung zu den Eltern kläre und dann ein paar Sätze dazu schreibe. Ich habe also das Gespräch mit dieser Mutter geführt und war ziemlich entsetzt innerlich über das, was passiert ist (also Jugendamtsbesuch unangemeldet, weil die Arbeitsagentur dem Jugendamt gesagt hatte, dass die Wohnung total vernachlässigt sei; der Mutter wurde nur gesagt, sie müsse mit dem Kind in die Kinderklinik und entweder ginge sie in die Psychiatrie oder eine Mutter-Kind-Einrichtung oder das Kind würde in eine Pflegefamilie gegeben..). Okay, dann habe ich kurz mit der Ärztin gesprochen, musste dann die anderen Gespräche führen, habe den Bericht geschrieben und abgegeben und dann später nochmal kurz bei der mutter vorbeigeschaut.
Am Montag kam ich dann wieder zur ARbeit dort und dann sagte mein Chef, der am Freitag nicht da war bzw. nur kurz, ich habe ihn aber nicht gesehen, dass die Assistenzärztin, der Oberarzt, er und ich über diese Familie sprechen würden. Er hatte den Termin für17.00 ausgemacht, wobei dass die Zeit ist, wenn ich sonst gehe. ER hat mir auch nicht gesagt, worum es geht, ich dachte, es ginge um Absprachen über den Umgang mit dieser Familie. Naja, dann kam zwar der Oberarzt aber die Assistenzärztin nicht. Dann hat mein Chef eine Bemerkung zum anderen Assistenzarzt gemacht und daraus konnte ich entnehmen, dass es einen Konflikt gibt, sprich, dass die Assistenzärztin sauer über mich war. Da war ich schon mal bedient.Nach 45 Minuten hatte der Oberarzt die Assistenzärztin aufgetrieben, mit im Schlepptau war der 3. Assistenzarzt. Dann ging es um eine Bemerkung, die ich am Freitagnachmittag angeblich der Frau gegenüber gemacht habe, die diese verunsichert habe. Ich konnte mich nicht mal erinnern, was ich gesagt habe. Immerhin hat mein Chef mich verteidigt, was ich wirklich gut fand. Dann machte der andere Assistenzarzt weiter, was ich einen ziemlichen Hammer fand. Zuguterletzt meinte der Oberarzt, sie seien halt Kinderärzte und würden sich um das Wohl der Kinder kümmern. Super, Eltern braucht man dazu nicht, dabei hat er vier Kinder.
Ganz zum Schluss sagte er dann, dass sie total viel Stress haben,weil ein Kind an Schweinegrippe gestorben sei, das eine chronische Erkrankung hatte und eh irgendwann gestorben wäre an einem Infekt (ich vermute mal eins der Mukoviszidosekinder), aber das sei bis zum Regierungspräsidium gegangen und viele Kinder auf der Onkologiestation wären infiziert und nciht auszudenken, was passieren würde, wenn eins von den Kidnern stirbt, das sonst eine 75%ige Überlebenschance hätte. Da habe ich mich hinterher gefragt, wieso kümmern die sich nicht um ihre Hygienevorschriften bzw. die Kinder (Oberarzt und Assistenzärztin hatten nämlich Nachtdienst) und regen sich über einen Scheiss-Satz von mir auf, den ich so eh nicht gesagt habe. Und eben Psychohygiene auf meine Kosten.
Dann wollte ich heute mit meinem Chef drüber reden, da ging das nicht. Dann wollte ich heute nachmittag was besprechen - aktueller Fall einer Familie- da hat er mich abgebügelt, aber meinen KollegInnen hat er zu gehört, von wegen, er habe gleich den Vortrag (war noch ene Stunde Zeit) und den Kopf voll.
So sitze ich auf meinen Gefühlen und sitze und sitze.
Dann ist da noch eine Praktikantin, die ich schon gerne mag, die mir jetzt aber nicht mal mehr die Infos weitergibt, die ich brauche. Sie hat sich quasi an meine Stelle gesetzt, wobei sie jeden Tag da ist und ich nicht.
Und dann muss ich eigentlich entscheiden, wo und wie ich weiterarbeite für die dämlichen 1200 Stunden, die ich in Psychosomatik und Psychiatrie noch arbeiten muss. Eigentlich wollte ich ja noch dort bleiben, wo ich grade bin, aber ich glaube, ich sollte besser die Finger davon lassen.
Frida die echt genug hat und zu den eigenen Sachen nciht mehr kommt