3sat-Themenwoche "Anklage:Missbrauch"




3sat-Themenwoche "Anklage:Missbrauch"

Beitragvon Kiki86 » Mo 5. Sep 2011, 21:04

Themenwoche bei 3sat 4.-10.9.11
Anklage: Missbrauch

diverse Filme/Dokus (TRIGGER bedenken!)
u.a. Wiederholung "Zuletzt befreit mich doch der Tod"

siehe:
http://www.3sat.de/page/?source=/specia ... index.html
Kiki86
 

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Re: 3sat-Themenwoche "Anklage:Missbrauch"

Beitragvon Sternchen » Di 6. Sep 2011, 22:43

Danke Kiki :)
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Re: 3sat-Themenwoche "Anklage:Missbrauch"

Beitragvon dewdrop » Mi 7. Sep 2011, 12:25

Haben den Film zum ersten Mal gesehen und die Situation wie die Helfer die Gwen/Kay beschreiben war so gleich zu unserer damaligen therapeutischen Situation und wir haben ja auch dann ... und überlebt.
Das hat ganz schön an die Zeit erinnert.

Und die Befragungen der Erzeuger und Familienangehörigen können wir auch nur teilen. Haben seit einiger Zeit wieder Kontakt mit unserer Mutter und sie redet ähnlich und dann kommt manchmal zwischen den Zeilen ein "Ja" so war es von ihr. Doch auch sie tat so als wüsste sie nichts, dabei hat sie Fotos von Situationen gemacht und wusste was er tat. Genauso schlug sie uns ständig. Aber auch das weiß sie nicht mehr, nur vom Vater weiß sie es. Unsere Erzeuger haben sich auch getrennt.

Ja vieles ist von der Dynamik absolut identisch wie es wahrscheinlich bei vielen hier auch ist.
Aber es tat gut weil so sah man, dass sich Täter ähnlich verhalten und wirklich so handeln.
Tautropfen :kopfschüttel1


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Re: 3sat-Themenwoche "Anklage:Missbrauch"

Beitragvon Kiki86 » Sa 10. Sep 2011, 23:45

teilweise :triggerklein

sehr bezeichnend fand ich die antworten der mutter auf die fragen der interviewerin hinsichtlich dem, was g./kay durchmachen musste. stets kamen antworten, was sie (die mutter) hatte durchmachen müssen, wie allein sie doch zu der zeit war, wie sie selbst abgemagert war, wie schlecht es ihr ging.
und das stimmt auch mit unserer geschichte überein, wo wir immer so an unserer wahrnehmung zweifelten. und glauben, dass wir alle nur krank machen können.
ein lehrer fragte mal beim elterngespräch, was denn mit mir los sei, ich würde nur abwesend aus dem fenster sehen. da sagte die erzeugerin, dass ich sehr darunter leiden würde, dass der bruder in XY (militär-auslandseinsatz) ist. aber das war etwas worunter sie litt - wir waren froh, dass er weg war für die zeit.
als wir sie viel später nach dem ersten therapieversuch konfrontierten, dass wir unsere gesamte kindheit und jugend suizidal waren, antwortete sie, dass sie gallensteine hat... und griff sich mit schmerzverzerrtem, wehleidigen blick an den oberbauch.

also insofern konnten wir aus der distanz der dokumentation plötzlich schlüsse ziehen, die uns halfen, dynamiken in der eigenen geschichte bzw. der persönlichkeitsstruktur der erzeugerin, nachzuvollziehen und unserer wahrnehmung mehr zu trauen.

was auch in der doku gutgemacht ist.. - dass der zuschauer nicht von der sicht der einen seite "überzeugt" wird, sie ihm aufgedrängt wird. es wird klar, dass jeder einzelne seine subjektive sicht der dinge hat. die herkunftsfamilie wird sicher heute immer noch fest überzeugt sein von ihrem standpunkt. sie wollen es so sehen.
es ist deprimierend.
aber uns hatte es sehr geholfen, als wir es damals erstmals sahen. diese unvereinbarkeit der wahrnehmungen nicht bedeutet, dass wir spinnen. sondern die es eben so sehen wollen, wie es ihnen in den kram passt. die auch kein interesse daran haben, sich damit auseinanderzusetzen und ihr agieren zu reflektieren.

außerdem hat die doku bewirkt, dass ich genauer verfügen will, dass wir nicht nach unserem tod in die "alte heimat" "zurückgeführt" werden, dass die sich (wieder)ein recht auf uns erstreiten.

und nachdem ich es mir diese woche nochmal angesehen habe, liegt nun unser thematischer schwerpunkt auf den helferInnen.
wir überlegen, wie das wohl ist, wenn die von unserem tod erfahren. wie die reagieren, wie die damit umgehen.
wollte als kind immer die leute auf abstand halten, damit die nicht so traurig sind, wenn ich sterbe.
auch heute noch die angst, dass ich andere "kaputt" mache. nur schmerzen zufüge.
nicht einsam und allein zu sterben bedeutet, dass die liebsten menschen trauernd zurückbleiben.
ich habe zur betreuerin ganz am anfang gesagt: "Jetzt könnten Sie noch besser mit meinem Tod umgehen, als wenn Sie mich schon 2 Jahre kennen."
wir haben angst, dass menschen wegen uns leiden müssen. wegen uns energie verlieren, weinen müssen, kaputt gehen.
das ist schon irgendwie komisch. sich dann darauf einzulassen, bindungen einzugehen.
naja, haben die doku aufgenommen und spielen mit dem gedanken, der betreuerin vorzuschlagen, ihn sich mit uns anzusehen.
ich muss aber vorher mir noch genauer klar werden, was wir davon erwarten und damit bezwecken. und was wir machen, wenn sie es nicht will.

schlecht fand ich teilweise die tonqualität. konnte es fast nie verstehen, wenn die interviewerin eine frage stellte.
was wohl die kay zur doku sagen würde...?

:schnüff
Kiki86
 

Re: 3sat-Themenwoche "Anklage:Missbrauch"

Beitragvon Wirrbelchen » So 11. Sep 2011, 20:36

Ich habe die Dokus nicht gesehen, aber das was ihr schreibt, kommt mir bekannt vor.
Meine Erzeugerin meint, ich hätte eine verschobene Sichtweise...
Und mein Thera meinte schon mehrmals, dass ihm auffalle, wie vorsichtig und auf Rücksicht bedacht ich sei. Ich finde das zwar nicht, aber er reitet da immer wieder drauf rum. Aber letzthin ist mir auch aufgefallen, dass ich Angst habe, dass er mich respektive meine Meinung, die von seiner abweicht, nicht aushält. Letzteres mag aber auch mit dem letzten Thera zu tun haben (der keine Kritik ertrug.)
Wirrbelchen
 



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