Hallo Foris!
Habt ihr gestern die Reportage auf arte gesehen?
Als ich den Anfang sah, dachte ich: Oje, die machen sowas wie Mind Control in Göttingen.
Aber es bleibt auch ein Abwägen von Pro&Contra, da Erkenntnisse so und so genutzt werden können.
Ebenso bleibt bei mir der Eindruck, dass die Forschung zur PTBS-Behandlung nur durchs Militär lukrativ wird und überhaupt voran kommt. Und gerade da liegt die Hemmschwelle zur Manipulation niedrig (und interessengesteuertes Einsetzen ohne moralisch-ethische Bedenken).
Fände eine Diskussion über den Dokuinhalt interessant.
Wusste z.B. nichts von dem Einsatz von Betablockern.
Deshalb stelle ich den Link auch hier rein. Denn obwohl frühkindliche Komplextraumatisierung mit keinem Wort im Beitrag erwähnt wird ( ) frage ich mich, was da wohl möglich wäre hinsichtlich Einnahme von Propranolol vor Traumakonfrontation.
Andererseits widerspricht sich da selbst die Reportage: Erinnerungen sind nicht komplett "an einem Ort" im Gehirn gespeichert und daher auch nicht mit allen Sinnen gleichzeitig abrufbar,wenn die Amygdala beim Erleben überflutet war -> wie soll man also bei der Rekonsolidierung jedes Detail notieren können?
Also ist ja abgespalten und nicht alles einheitlich plötzlich "da" wenn mans aufschreiben soll.. :frage
Link sicherlich nur ein paar Tage aufrufbar..
Viele Grüße,
Kiki
Link: :arrow: http://videos.arte.tv/de/videos/das_end ... 23782.html
Das Ende der Angst?Wie schön wäre es, man könnte quälende Erinnerungen einfach und endgültig löschen. Was nach Science-Fiction klingt, könnte schon bald Realität sein. Ein Hoffnungsschimmer für traumatisierte Menschen - wie Robert Müller, der als Soldat das Grauen des Krieges erlebte, Joel Coutu aus Kanada, der Oper eines bewaffneten Raubüberfalls wurde, und Sonja Merkhoffer, die den Tod ihres Vaters nicht verkraftet. Oder ist das ein gefährlicher Weg für die Gesellschaft?
Die Dokumentation berichtet von neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen in der Hirnforschung. So hat André Fischer am European Neuroscience Institut in Göttingen ein Enzym entdeckt, das für die Speicherung der Angst im Langzeitgedächtnis verantwortlich ist. Und in Kanada soll ein einfaches Medikament Menschen von traumatischen Erinnerungen befreien. Der Psychologe Alain Brunet führt dazu eine klinische Studie durch. In München dagegen verfolgt man eine Traumatherapie durch einfache Augenbewegungen, Eye Movement Desensitization and Reprocessing, kurz EMDR. Gemeinsam ist diesen Therapien, dass die ursprünglich negative Erinnerung manipuliert und die Menschen von ihren qualvollen Erinnerungen befreit werden sollen.
Ganz anders geht es Sabine Lindner. Seit über zehn Jahren leidet sie unter Amnesie, einem totalen Gedächtnisverlust. Dadurch fühlt sie sich nicht als ganze Persönlichkeit. Spezifische neurologische Untersuchungen im Gehirn sollen zeigen, wie der Organismus es selbst schafft, unangenehme Erinnerungen zu blockieren und somit seinen eigenen Schutzschild aufzubauen. Werden Neurowissenschaftler jetzt die Löschtaste im Gehirn finden? Und welche Konsequenzen hat es, wenn Erinnerungen einfach gelöscht werden können wie Daten auf einer Festplatte?
Die Dokumentation bewegt sich in der Spannbreite zwischen Trauma und Amnesie, dem Wunsch nach Vergessen und der Bedeutung von Erinnerungen. Und sie stellt die Frage: Wohin führen die aktuellen Erkenntnisse auf dem Gebiet der Hirnforschung?