Was erwarte ich von meiner TherapeutIn




Was erwarte ich von meiner TherapeutIn

Beitragvon gimeon » Fr 8. Mär 2013, 18:34



Hallo Ihr Lieben,

am Donnerstag im Chat hatten wir u.a. das Thema: Wie sollte ein/e Therapeut/TherapeutIn zu uns sein, was macht eine gute TherapeutIn aus, was vermissen wir im Umgang mit DIS.
Kurzum wie arbeitet der/die perfekte TherapeutIn mit uns.

Ein Thema das sehr viel Emotionen auslöste. Ich habe mir überlegt, dass es eine Möglichkeit gibt wie Eure Stimme bei Therapeuten gehört werden könnte. Und zwar gehöre ich einem großen Verteiler an, einer Datenbank in der sich Psychotherapeuten und Psychiater tummeln, hier wird sich unter anderem ausgetauscht über die neusten Erkenntnisse gleichwohl wenn man Hilfe benötigt oder Unterstützung. Ich habe mir nun überlegt, dass Ihr mal aufschreibt was genau Ihr in einer Traumatherapie vermisst, was Euch stört, wie es besser gemacht werden könnte.
Ich würde Eure Anmerkungen, Euren Frust an diese Datenbank weiterleiten, sofern Ihr einverstanden seid und somit dort sicherlich eine Diskussion auslösen - hoffentlich auch ein Umdenken.
Das selbe gilt auch für Kliniken, schreibt vielleicht auch auf wie sollte die bestmögliche Klinik für Euch funktionieren.

Ich hoffe auf zahlreiche Vorschläge, denkt bitte daran zwei oder drei Stimmen werden nicht ausreichen um Menschen aufzurütteln, leider. Also motiviert Euch und Eure Freunde die Betroffenen hier mitzumachen, es ist für Euch damit sich in Eurem Sinne vielleicht etwas ändert.

Falls jemand Fragen hat, so bin ich auch jederzeit über PN erreichbar oder eben jeden Donnerstag im Chat.
Eure Gimeon
Die Seele hätte keinen Regenbogen,
wenn die Augen nicht weinen könnten.
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Re: Was erwarte ich von meiner TherapeutIn

Beitragvon eiskristalle » Fr 8. Mär 2013, 19:26

das ist eine schwierige frage.
die können wir teilweise nur deshalb beantworten, weil wir im moment 2 gute theras haben. (eine "normale" und eine hippothera)
und wir denken, dass das auch etwas individuell ist.

für uns ist wichtig:
- ehrlichkeit
- die fähigkeit, sich selbst gut einzuschätzen mit seinen fähigkeiten und grenzen
- eine gewisse geistige flexibilität (ist für die arbeit mit verschiedensten innenpersonen wichtig)
- geduld (mit sich selbst und dem patienten)

was wir schlimm finden:
- wenn patienten nicht geglaubt wird
- wenn theras meinen, sie hätten die weisheit mit löffeln gefressen
- wenn DIS heute immer noch angezweifelt wird
- wenn als einziges therapieziel die verschmelzung aller IP's angesehen wird
- wenn theras ihre eigenen kräfte nicht einschätzen können und das nicht thematisieren können oder wollen

das waren zumindest mal unsere ersten gedanken. kann sein, dass da nochwas nachkommt.
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Re: Was erwarte ich von meiner TherapeutIn

Beitragvon sonne » Fr 8. Mär 2013, 19:51

Hallo Gimeon,
wirklich ein umfassendes Thema und für mich ein Reizthema. Ich versuch mich zu bremsen. Nur zum Verstehen, so gross wie meine Hoffnung war endlich im "Westen" in Therapie zu sein,so umfangreich war auch die Vernichtung. Auch Heiler u.ä. sind da nicht besser.

Was war aber das Hilfreiche ? Ja das gab es auch,nemlich die Vorgespräche bei einem Hausarzt der auch Psychoanalyse macht,ein Neurologe u. Psychiater, ein Traumatherapeut der Erfahrenste, ein Psychoanalytiker und ein Heilpraktiker als erfahrener Hypnosetherapeut.
Was hatten diese gemeinsam ? Nun das umfangreiche Interesse ,das volle Verständnis und sie hatten es nicht nötig dieses zu benennen. Sie hatten es einfach.
Was kam danach,nun sie hatten sich ein Bild gemacht und versuchten mit ihrer Strategie etwas zu erreichen. Ja, aber den Schlüssel, nemlich das Interesse, den hatten sie weggepackt um sich zu schützen. Dabei haben die Vorgespräche so vieles bewirkt,sie hätten nur weitermachen brauchen. Aber so war einfach ein Schnitt da.
Zum Beispiel erklärte mir einer eine Strategie zur Traumabewältigung, nemlich sollte ich alles wie auf einen Bildschirm betrachten. Ja hallo, was mache ich denn schon mein Leben lang. Da kommt man sich verarscht vor.
Hätte er seine Vorgespräche so weitergeführt und dann(aber genau dann), wenn er merkt(und sowas sollte er) das es mich gleich überwältigt, zu mir sagt,ich soll es wie auf einen Bildschirm betrachten, oh dann wäre es echt gut gelaufen.
Ja warum mache ich es dann nicht selber,wenn ich weiss wie es geht! Ja vieleicht weil ich in dem Moment es eben nicht kann. Sonst hätte ich ja keinen Helfer gebraucht.
na ich hör mal auf. das war aber jetzt nicht das was mich ruiniert hat. das war nur nervig und vor allem entteuchend.
Gruss Sonne.
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Re: Was erwarte ich von meiner TherapeutIn

Beitragvon Kristina » Sa 9. Mär 2013, 00:10

Sie sollte sein wie Frau Huber.
(ich lese grade ihr Buch)
Interesse und Liebe für den betroffenen Menschen muß der Helfer haben.
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Re: Was erwarte ich von meiner TherapeutIn

Beitragvon huibuh » Sa 9. Mär 2013, 19:33

was erwarte ich von einer therapeutin ist für mich eine gemischte frage denn auch was ich von mir erwarte steht dann im raum .
Wenn ich zu einer thera komme möchte ich als mensch dort erscheinen dürfen ,
mit allem was ich erlebt habe
mit allem was ich kann
mit allem was ich nicht kann
mit dem ziel mein leben lebenswert leben zu dürfen .
Ich möchte nicht hören das ich meine erlebnise im garten verbrennen soll
ich möchte nicht in ein raster passen müssen
ich möchte nicht das eine thera mir sagt ....ich müsse nach reddemann... mich therapieren lassen und ich möchte nicht dort hinkommen und als erstes hören das ich aber nicht so sein darf wie ich bin ,das das so sehr falsch ist ...all diese dinge weiss ich längst ...ich möchte darauf vertrauen können das die thera mir begegenen möchte
mir innen mir aussen
mir vergangen mir morgen ...und das möchte ich wirklich ...ich möchte aber nicht in ein hamsterlaufrad gesteckt werden das aus neuen skills anderen skills aus imaginäre dinge besteht ...ich möchte mit meinen mitteln kämpfen und wissen das die thera diese zu erst ausschöpft bevor ich lauter neue lerne ...denn ich weiss ganz sicher das ich überleben kann ...und wenn daran etwas nicht richtig ist zu aufwendig ist, es etwas gibt was leichter sein könnte, dann möchte ich das erfahren und lernen dürfen und einbringen dürfen in mein leben ...aber ich möchte das nicht als zwang ...zuviel zwang gab es vorher schon
diesesmal möchte ich es verstehen was geschiet was geschehen kann und nicht muss ...ich möchte nicht in die nächste folter und ich möchte einer thera begegnen die mich und meine vergangenheit aushält ...ich möchte nicht mehr das wort stabiliesierenstabiliesiern hören ...für mich ist das eine qual eine unendliche qual ,denn ausgehalten hab ich doch schon wirklich lange genug
mit mir gekämpft hab ich lange genug und eine thera die da steht und sagt wir stabiliesiern ...die macht aus mir einen einzelkämpfer ,denn versagen möchte ich ja auch nicht und so tue ich ihr zu liebe mit mir kämpfen mich ja nicht zu outen ...sorry aber was ist das für ein schrecklicher wahnsinn ...
vielleicht trifft das ja auf einige menschen zu ,das es so funktioniert und auch eine echte hilfe ist ...aber mir geht es damit unendlich schlecht ...ich fühle mich wie ein versager in so einer art von therapie ..ich kann es mir nicht recht machen und der thera nicht und dann frag ich mich warum warum gehen thera und das ich nicht auf einem weg ...warum treffen sie sich nicht ...und am ende finde ich raus ...das es wie mit einem meister ist ...die thera ist der meister hat das sagen das bestimmen ...ich möchte sowas nicht ich möchte eine echte chance ..und eine station auf der ich nicht bedroht werde ...auch nicht von mitpatienten ...und wo kein wettkampf ist um möglichst viel aufmerksamkeit ...ich möchte von der therapie viel und von mir genausoviel ...ich möchte nicht mehr das wort retraumatisiert hören denn das ist in meinem kopf ein spinnwort ...
niemals würde man das zu kindern sagen und kinderseelen heilen davon wenn sie reden dürfen ..und sagen was passiert ist ....hier ein beispiel ...steht ein junge auf dem schulhof sieben jahre alt neben seinem besten freund auch sieben jahre alt und auf einmal ohne grund dreht sein freund sich um und verprügeltden anderen ....das wird ja wohl jeder als trauma anerkennen oder nicht aber niemand weder die lehrerin noch die eltern werden wohl zu dem kind kommen und sagen nu stabilisieren wir erst mal und dann erzähl uns das bloss nicht das retraumatisiert ....nene da wird wohl jeder sich das hundert mal anhören was der junge erlebt hat und es trösten und mit jedem mal reden verändert sich die schlimmheit und das trauma heilt ...wieso soll ich also schweigen immer und immer wieder ...wo ist meine chance zu heilen ..also was ich will von einer thera ist ein e chance ...
aber was schreib ich für müll ich krieg ja sowieso keien thera ...
aber gehabt hätte ich gerne eine chance und nicht das was mir begegnet ist ..auch wenn ganz sicher alle im besten wissen gehandelt haben und zum eigenschutz und wie auch immer man das nennen will ...vorkommen tu ich mir als wäre ich kein opfer von was sondern ein täter von demselben nur weil ich es in worte packen könnte ...
ganz sicher denk ich an vielen stellen nicht richtig und viele wissen es besser ...das sei dann so . lg huibuh
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Re: Was erwarte ich von meiner TherapeutIn

Beitragvon Bibbies » So 10. Mär 2013, 11:20

unsere ist wie Frau Huber :hüpfen
Wir haben aufgehört nach den Monstern unter unseren Betten zu suchen, als wir bemerkt haben, dass sie eigentlich um uns herum sind
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Re: Was erwarte ich von meiner TherapeutIn

Beitragvon dewdrop » Di 19. Mär 2013, 16:05

Hier gab es schon einmal so eine Fragestellung.


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Re: Was erwarte ich von meiner TherapeutIn

Beitragvon dewdrop » Di 19. Mär 2013, 16:17

Liebe Eiskristalle,
wir schließen uns euren Worten an. Besser hätte man es nicht kurz fassen können für uns.
Wir haben derzeit keine Therapie mehr, da wir immer noch durch den Abbruch der letzten Therapeutin völlig verängstigt sind und kein Vertrauen dafür gerade aufbringen können/mögen.
Wir für uns haben gemerkt, dass vermeindliche Psychogurus nicht immer die "Besten" sind. Und gerade diese sind irgendwann meist ausgebrannt, weil alle Anfragen um sie herum laufen und sie sich oft vor Patienten nicht retten können.
Somit können sie sich auch großzügig aussuchen wen sie behalten wollen oder nicht. Und wenn mal ein Klient zu anstrengend wird, gibt es doch genug auf der Warteliste, die sie einschieben können.-"Sorry sind da nicht ganz objektiv mehr"-.
Auch haben wir erkannt, dass geschriebene Worte nicht immer der Realität entsprechend richtig sein müssen.
-Könnten aus dem letzten Buch unserer damaligen Therapeutin viele Sätze zitieren, die in Wirklichkeit in der Therapie völlig vernachlässigt wurden.
Auch in Fachvorträgen von anderen Koryphäen haben wir gemerkt, wie vieles einfach nur "schön" geredet wird und später durch Betroffene erfahren, dass genau das Gegenteil in diversen Einrichtungen läuft.
Wir mögen nur jeden den Rat geben sich die Therapeutin/t genau anzuschauen und dies im eins zu eins Gespräch und nicht in der Öffentlichkeit.


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Re: Was erwarte ich von meiner TherapeutIn

Beitragvon Kristina » Di 19. Mär 2013, 16:45

verstanden! :sternenland

eigentlich ist es einfach:es braucht einen menschen,der sich wirklich auf einen anderen einlassen will. aber vielleicht ist es schwierig, so jemanden zu finden. jemand der keine angst hat,dass er mehr verliert als bekommt.
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Re: Was erwarte ich von meiner TherapeutIn

Beitragvon Königskinder » Di 19. Mär 2013, 17:44

Was erwarte ich von einer Therapeutin?

(sorry, wenn wir uns wiederholen, was andere hier schon aufgelistet haben)

Wir erwarten:

- das die Therapeutin ihre Grenzen kennt, sie zieht und sie sich nicht als "Retterin" betrachtet. Ganz genau meine ich damit
folgendes: Jedes System trägt unendlich viel Leid mit sich, aber das darf für eine Therapeutin kein Grund sein, viele Termine
pro Woche zu machen, weil es ein System überfordert und es dann auch zu keinem Prozess kommt, sondern es dann eher nur
um die Therapeutin und DEREN Ziele geht. Wir halten max. 1 Doppelstunde/ Woche für angemessen, denn ein System
arbeitet auch zwischen den Terminen und kann und darf nicht überfordert werden.
- die Therapeutin sollte die Fähigkeit besitzen heraus zu finden, was das Ziel des SYSTEMS ist und nicht, was IHR Ziel ist !!!
- wenn eine Therapeutin merkt, dass sie sich überschätzt hat, so soll sie dringendst Supervision machen, damit es nicht zum
Bruch kommt, bzw. nicht das System das Gefühl bekommt, Schuld zu sein.
-eine Therapeutin sollte zuverlässig sein, bedeutet, ausgemachte Termine auch wirklich einhalten. Klar, kann es immer mal
Krankheiten kommen, oder sonstwas, aber es bedeutet nicht, dass es zu einem "Glücksfall" kommt, wenn mal ein Termin
statt findet
- eine Therapeutin sollte dem Klienten/ System Zeit geben, was bedeutet, dass die Therapeutin sehr einfühlsam und
geduldig sein sollte.
- Eine Therapeutin solllte aufpassen können, ob das System bei einem Thema bleibt, oder davon wieder abkommt. Sollte das
so sein, wäre es Aufgabe der Therapeutin das System zu fragen, ob sie bei dem Thema bleiben wollen, oder doch ein
anderes wichtiger finden. Gleichzeitig sollte eine Therapeutin aber auch Abwehrstrategien erkennen.
- Eine Therapeutin sollte kreativ sein, z.B. wenn es um Sprech und Essverbote geht, wie man damit umgehen kann und
der Körper dennoch Nahrung bekommt.
- Eine Therapeutin sollte ALLE immer mit einbeziehen und sie um Mithilfe bitten
- Eine Therapeutin sollte nie etwas unangesprochenes machen, wie z.B. deprogrammieren etc. Eigentlich können nur
Systeme sich selbst deprogrammieren, weil das ganze Wissen in einem selbst steckt und nicht in der Therapeutin.
- Eine Therapeutin sollte nicht stur nach einem Schema arbeiten, sondern flexibel sein.
- Eine Therapeutin sollte sich zwischendurch immer wieder versichern, ob alle mit der Arbeit zufrieden sind, oder es welche
gibt, die etwas anderes wollen.

Das sind so die wichtigsten Punkte, die uns einfallen...

Königskinder
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