Satt durch die Kraft der Gedanken




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Geschichtlicher Hintergrund von Trauma und Dissoziation, Definitionen,
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Satt durch die Kraft der Gedanken

Beitragvon dewdrop » So 10. Jul 2011, 21:41

Hallo Zusammen, haben das eben auf einsplus gesehen und finden es total spannend.
Vielleicht kann man ja die "Habituation" auch auf den Traumatherapiebereich ausdehnen oder als Skill erlernen und anwenden. Sind gespannt was ihr dazu meint.

Info dazu:
Satt durch die Kraft der Gedanken
Wissenschaftler untersuchen die Habituierung
Wer nur ausführlich genug an Essen denkt, bekommt nicht mehr Appetit, sondern weniger - das zeigen Forschungsergebnisse.
Eine Studie von Wissenschaftlern der privaten Carnegie-Mellon-Universität aus Pittsburgh im US-Staat Pennsylvania widerspricht der gängigen Annahme, das Denken an etwas Begehrenswertes stärke automatisch das Verlangen danach. "Zu einem gewissen Grad ist die reine Vorstellung einer Erfahrung ein Ersatz für die tatsächliche Handlung", erläutert Joachim Vosgerau von der Carnegie-Mellon-Universität.

Bislang war nicht nur bei Laien die Auffassung weit verbreitet, dass man beim Denken an einen Braten auch Appetit auf einen solchen bekommt. Auch die Mehrheit der Wissenschaftler war der Auffassung, dass beim Denken an eine Speise die gleichen neuronalen Prozesse ablaufen wie beim Essen, Riechen oder Sehen des Gerichts. Nach den Ergebnissen der Pittsburgher Forscher ist es aber komplizierter: Zwar macht der flüchtige Gedanke an eine Speise Appetit, je detaillierter man sich jedoch vorstellt, sie zu essen, umso stärker schrumpft der Appetit.

"Unsere Resultate zeigen, dass es grundsätzlich verkehrt ist, die Gedanken an begehrte Speisen zu unterdrücken, um seinen Appetit zu zügeln", sagte Studienleiter Carey Morewedge. Er hatte mit seinen Mitarbeitern einige Probanden gebeten, sich das Essen von Schokoladendragees vorzustellen. Andere sollten an das Einwerfen von Münzen denken, jeweils mit unterschiedlicher, aber genau festgelegter Anzahl. Anschließend wurden allen die Bonbons angeboten - wer sie vorher schon in Gedanken gegessen hatte, griff jetzt weniger zu. Die Forscher erklären das mit der Gewöhnung, der Habituierung, an den Appetitreiz.

"Habituierung ist einer der fundamentalen Prozesse, die bestimmen, wie viel wir konsumieren, wann wir aufhören und wann wir dazu übergehen, etwas anderes zu konsumieren", so Vosgerau. "Zu einem gewissen Grad ist die reine Vorstellung einer Erfahrung ein Ersatz für tatsächliche Erfahrung. Der Unterschied zwischen mentaler Vorstellung und tatsächlicher Erfahrung mag sehr viel kleiner sein als bisher angenommen." Die Forscher hoffen, die Habituierung in vielen Bereichen einsetzen zu können, etwa bei Personen, die sich das Rauchen abgewöhnen wollen.
http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=24673


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von Anzeige » So 10. Jul 2011, 21:41

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Re: Satt durch die Kraft der Gedanken

Beitragvon eiskristalle » So 10. Jul 2011, 21:58

hihi 3sat, die bringen oft interessante sachen.

also hier hat das einmal geklappt. wir hatten irgendwie mit unserm thera ne ganze stunde nur über leckeres essen geredet. da waren auch einige kinder beteiligt. und hinterher hatten wir gar keinen hunger mehr :buntersmilie

aber: hier ist die mangelsituation beim essen teil des traumas. wenn das einmal klappt, denke ich, ist das eher die ausnahme, obwohl einige sich hier ewig über essen unterhalten können.
es gibt aber auch welche, und das sind hier wohl die meisten, die das essen handfest vor sich brauchen und auch sehr pingelig sind, was den zustand des essens betrifft. bei denen würde das überhaupt nicht funktionieren, bzw den hunger eher noch anheizen.
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Re: Satt durch die Kraft der Gedanken

Beitragvon dewdrop » Di 12. Jul 2011, 00:40

Also mit dem Essen werden wir das mal probieren wenn wir wieder wegen der monatlichen Umstellung unsere Süßheisshungerattaken bekommen. Und sonst kann man das ja auch vielleicht auf ganz andere Bereiche ausdehnen. Zum Beispiel ist es ja auch so, dass wenn wir denken das wir etwas tun, dass dann im Gehirn genau diese Bereiche für zum Beispiel Bewegung oder Gefühl aktiviert werden und z.B. Sportler mit der Vorstellung ihre Bewegungen verbessern und trainieren und alles nur im Geist. Finden das total spannend. Was meint ihr anderen dazu?
Tautropfen-die sich Schoki holen jetzt :)


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Re: Satt durch die Kraft der Gedanken

Beitragvon tanzendefedern » Di 12. Jul 2011, 07:56

In einer der letzten Thera-Stunden haben wir das in abgewandelter Form für Innenarbeit übernommen. Da ging es um Entlastung und Empowerment. Je mehr gute Ideen gesammelt haben, desto leichter wurde es im Innern und der Stresspegel ging spürbar runter.
Einige von uns machen das so auch mit "destruktivem Geschehen" - je genauer sie sich das vorstellen, desto geringer wird das Verlangen danach.
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Re: Satt durch die Kraft der Gedanken

Beitragvon dewdrop » Di 12. Jul 2011, 22:01

Genau das war unsere Überlegung dass in solchen Prozessen anwenden zu lernen und davon dann real im gehrin Veränderungen zu erzielen. Wie heißt es doch so schön " Der Glaube versetzt Berge, oder?" Ja vieleilcht kann man ja hier zusammen schauen wie das umsetzbar ist für den Alltag.
Liebi Grüess,
Tautropfen


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