Wusstet ihr schon warum wir sind wie wir sind?




Bild
Geschichtlicher Hintergrund von Trauma und Dissoziation, Definitionen,
neueste Forschungsergebnisse, wissenschaftliche Texte , Abhandlungen, empirische Untersuchungen

Wusstet ihr schon warum wir sind wie wir sind?

Beitragvon schäfchen » Do 8. Nov 2007, 18:05

Ich fand diese Fachinformation auf einer Seite im Internet:
Was denkt ihr dazu?

Nach dem sogenannten soziokognitiven Modell (SKM) rufen TherapeutInnen die Störung bei PatientInnen hervor, indem sie ihnen durch Suggestivfragen und/oder den unsachgemäßen Einsatz von Hypnose suggerieren, dass eine Aufspaltung der Gesamtpersönlichkeit in verschiedene autonome Anteile vorliege. Durch selektive Verstärkungsmechanismen komme es im weiteren Verlauf zu einer Verfestigung der Symptomatik eines suggerierten Rollenverhaltens ("multiple identity enactment"). Auch die Massenmedien tragen nach dem SKM durch Fallberichte u.ä. zu steigenden Inzidenzzahlen für die DIS bei.

Das SKM basiert auf folgenden Grundannahmen:

Das Kernsymptom der DIS ist ein sogenanntes "Multiple Identity Enactment", die PatientInnen verhalten sich, als ob zwei oder mehr getrennte Identitäten vorlägen.

DIS-PatientInnen zeigen normalerweise ein auffälliges Aufmerksamkeit suchendes und/oder histrionisches Verhalten.

Die Suche nach Aufmerksamkeit ist die primäre Motivation für das Multiple Identity Enactment. DIS-PatientInnen sind daher aufgrund ihrer auffälligen Symptompräsentation leicht zu diagnostizieren.

Die auf der Basis des PTM entwickelten Diagnose- und Behandlungsansätze rufen die Störung erst hervor und verschlimmern bzw. stabilisieren sie im weiteren Verlauf (iatrogene Störungsgenese).


Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen schweren Kindheitstraumatisierungen und DIS-Symptomen wird im SKM weitgehend ausgeschlossen. Der Wahrheitsgehalt von Berichten von DIS-PatientInnen über Traumaerfahrungen wird vielmehr grundsätzlich in Frage gestellt.
Zuletzt geändert von schäfchen am Mi 26. Dez 2007, 16:36, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
schäfchen
Zuhause
Zuhause
 
Beiträge: 771
Registriert: Di 3. Apr 2007, 21:10

von Anzeige » Do 8. Nov 2007, 18:05

Anzeige
 

Beitragvon Jamies » Do 8. Nov 2007, 21:40

Hallo Schäfchen,

uns macht sowas immer super wütend.
Wir z.B. waren noch gar nicht in Therapie, als uns jemand diese "Verdachts-diagnose" gegeben hat (übrigens keine Therapeutin). Zu diesem Zeitpunkt war ich noch nie großartig in psychologischer Behandlung und erst dann bin ich zu einer Thera gegangen mit der Bitte um eine Diagnose-Stellung. Nur, um es "offiziell" zu haben.

Also wie hat das bei uns funktioniert?

Ich weiß nicht, ich selber finde mich schon immer unglaubwürdig genug, bei solchen Sachen habe ich dann noch viel mehr das Gefühl, mir alles auszudenken.... aber könnte ich das überhaupt? Und warum sollte ich?
Aufmerksamkeit bekommen wir zumindest überhaupt nicht. Negative vielleicht, mehr meist nicht.

Aber leider liest man sowas immer wieder.... Und somit sinkt die Glaubwürdigkeit mehr und mehr.... ich frage mich dann immer, von wem solche "wissenschaftlichen" Ausführungen kommen und wie solche Leute z.B. Augenfarbe-Änderung erklären? Oder EEG-"Beweise" widerlegen? ;)

Soviel zu meiner Meinung.
Übringes gibt es einen Vortrag demnächst, ob die DIS zu beweisen bzw. "sichtbar" zu machen ist. Werde das mal gleich mal ins Veranstaltungsforum stellen, so als gegenangriff :)

Liebe Grüße zu Allen, Jamies
Jamies
 

oooch neeee

Beitragvon wächterberni » Fr 9. Nov 2007, 12:32

die olle kammelle mal wieder zu lesen ist doch immer wieder witzig.
klaro...es gibt menschen die eine dis "immitieren"(wie auch immer das gehen soll)
aber das man durch "suggestivfragen" multi wird.... :winter-0012: das ist ungefähr so logisch und praktisch wie die oben gezeigte bewegungsweise:wenn man schon solche behauptungen aufstellt,dann bitte nicht vergessen wie gross die hangneigung ist auf der man sich bewegt...
logo...es gibt auch ne gewisse menge depperte therapeuten die ne dis nich von borderline oder andrem kram unterscheiden können.. :haush0031:
greetz berni&family
wächterberni
 

Beitragvon schäfchen » Sa 10. Nov 2007, 11:04

Lieber Bernd,

ja, dass Therapeuten eine DIS durch Suggestivfragen erzeugen halte ich auch für quatsch. Dass es jedoch Menschen gibt, die aus welchen Gründen auch immer, vorgeben eine DIS zu haben, ist denke ich bewiesen und genau diese Menschen tragen zu solch unsinnigen Diskussionen über Sein oder Nicht-Sein bei.

Praktischerweise hat man ja nun beschlossen, dass im nächsten ICD die DIS nicht mehr als eigenständiges Krankheitsbild beschrieben wird, sondern als eine Unterform der Borderlinestörung zu finden sein wird. Somit gibts dann nicht mehr nur die
Damit wäre das Problem doch zumindest für die sog. 'Professionellen Helfer' gelöst.
Nicht wahr?
Benutzeravatar
schäfchen
Zuhause
Zuhause
 
Beiträge: 771
Registriert: Di 3. Apr 2007, 21:10

Beitragvon frida » Sa 10. Nov 2007, 16:28

Also ich glaube - gehöre ja auch zu den sog. "Professionellen" - dass solche Darstellungen ganz viel mit Abwehr der helfenden Berufe zu tun hat. Ich habe - als ich wirklich keine Ahnung von Psychotherapie hatte - mal testweise was von dem gesagt bei Theras was ich heute noch nicht mal als die "Spitze des Eisbergs" benennen würde. Da kam schon Abwehr hoch dreißig (mir fällt grad nichts besseres ein). Das war immer so ein Test von mir (war mir nicht bewusst damals - heute schon), ob ich meinem Gegenüber die "Wahrheit" zumuten kann, ob die Person mir glauben würde oder nicht.
Grade wenn die PsychotherapeutInnen nicht so schlimme Dinge erlebt haben selber, können die sich das schwer vorstellen. Ich merke ja auch immer wieder, wie schwer es mir selber fällt, zu beschreiben, was so abgeht.
Und auf der anderen Seite: das Grauen der Kinder zu teilen, die oft nach außen hin so tun, als sei es nicht schlimm (s. mein Therapiekind am Donnerstag) und dann habe ich mit Verspätung von ein paar Stunden das Grauen und versuche das einzusortieren. Also wenn ein Kind in Verhältnissen leben muss, die für dieses Kind nicht aushaltbar sind, und ich noch nicht weiss, wie ich den Vater davon überzeuge, dass weitere Therapie not tut und er mich als die "Böse" hinstellt und mich (verbal) angegangen ist, dass ich kaum noch wusste, wie reagieren.
Naja, war jetzt auch etwas Abschweifung aber nicht nur.
Meine Thera hat mich vor Jahren mal gefragt, ob es mir so geht. Und zwar hat sie es in der Beziehung so empfunden - da war eins meiner Babies da - dass sich ein dunkles schwarzes Loch auftut (ihre Empfindung), das war eine Empfindung, die sie selbst noch nie gehabt hatte. Ich weiss auch, dass sie mal mit Tränen in den Augen nach einer stunde zu ihrer Kollegin gegangen ist.
Ich finde es aber paradox, weil so viele frühkindliche Horrorgeschichten in der Zeitung stehen immer wieder und wenn eine inzwischen erwachsene Person sagt, das kenne ich aus meiner Geschichte, da kommt nur Abwehr.
Gruß
Frida
frida
 

Beitragvon FrotteeTierchen » Di 13. Nov 2007, 13:48

durch suggestivfragen wird keine dis im eigentlichen sinne erzeugt, eher sowas wie eine "pseudo-dis"... also etwas was so "ausschaut" und es lässt den patienten glauben er beherberge tatsächlich mehrere identitäten... kleiner unterschied

ich glaub schon dass grade durch solche suggestionen in kombination mit erfahrungsberichten bei menschen mit unspezifischen symptomen falsche erinnerungen und eine ausprägung verschiedener "rollen" zustande kommt... es gibt viele studien, die das nahelegen...

das heißt nur noch lange nicht, dass es die "echte" dis nicht gibt... und das wird von seriösen fachleuten... auch den "zweiflern" anerkannt.
FrotteeTierchen
 

Beitragvon wächterberni » Di 13. Nov 2007, 14:18

sondern als eine Unterform der Borderlinestörung zu finden sein wird. Somit gibts dann nicht mehr nur die
Damit wäre das Problem doch zumindest für die sog. 'Professionellen Helfer' gelöst.
Nicht wahr?...na klasse....ich wusste es schon immer...wir sind borderliner! juhu!!
:sperm:
wächterberni
 

Beitragvon Wirrbelchen » Fr 16. Nov 2007, 23:45

juhu? juhu!? :sperm: :sperm:
Wirrbelchen
 

Beitragvon schmetterling » Sa 17. Nov 2007, 15:34

juhu?
















Ps. scheint uns aber sehr unlogisch irgendwie. Oder sehr negativ. Besonders in Kliniken, wo ja sowieso alles in die Bordischachtel verpackt wird. Und die ja trotzdem keinen Blassenschimmer haben, was das bedeutet..
schmetterling
 

revidiert...

Beitragvon wächterberni » Sa 17. Nov 2007, 15:37

doch nich so" juhu"...war ironisch gemeint. :130:
wächterberni
 

Nächste


Ähnliche Beiträge


Zurück zu Wissenschaftliche Auseinandersetzung

Wer ist online?

0 Mitglieder

cron